Chapeau Classique: Duo Duor & Eliot Quartett: Outframed
Outframed – das fällt aus dem Rahmen: zeitlose Stücke, „anders“ interpretiert, Klassik und Crossover, die Herz und Ohren öffnen, und ein Klang, der vertraut ist und anregend fremd zugleich. Das Duo Duor, aus dem Klezmer und der Klassik kommend, unter seinem alten Namen „Jerusalem Duo“ preisgekrönt und auch in Münster bejubelt, hat sich mit dem Eliot Quartett, einem der international führenden Streichquartette, für ein besonderes Programm zusammengetan. „Outframed“ ist innovativ und emotional, ansteckend heiter und ergreifend tief, wild und filigran, höchst virtuos, an Spannungen und Spannung reich.
Freude und Fun: Mozarts charmantes Salonstück entfaltet mit Saxophon, Harfe und Streichquartett neuen musikantischen Reiz. So wie die Rumänischen Volkstänze Bartóks. Der ungarische Komponist hat sie Siebenbürgener Bauern abgelauscht, sie erforscht, sich an- und in packende Kunstmusik verwandelt. Eine Sammlung jüdischer Lieder war Prokofievs Quelle für seine Hebräische Ouvertüre, die er 1919 in New York, nach seiner Emigration aus dem Bolschewistischen Russland, schrieb. Damals war der Klezmer noch weithin unbekannt. Seinen authentischen Ton bringt das Duo Duor ins Spiel.
Das hebräische or bedeutet Licht sowie Erkenntnis, Klarheit, Hoffnung. In diesem Licht treffen sich das Duo Duor, das Eliot Quartett und Amit Weiner. Der Israeli, dessen Werke weltweit aufgeführt werden, verbindet in seiner Musik jüdische Tradition und zeitgenössische Kompositionstechniken. Für das Sextett schrieb er 2024 „Eschaton“ mit dieser Erzählung im Kopf: König David interpretierte die siebenstufige Tonleiter als Symbol der Prinzipien der Schöpfung. Der achte Ton wird hörbar, wenn der Messias kommt. Er setzt die Gottesherrschaft durch, den universalen Frieden, in dem Ende und Anfang der Welt zusammenfallen. „Ich lebe in einem Land,“ so Weiner, „das permanent im Kriegszustand ist, und mein größter Traum war immer, die Welt zu einem besseren Ort zu machen durch die Kraft der Musik. Das ist kein Klischee; das ist tatsächlich meine Lebensaufgabe.“
Musiker:innen:
Duo Duor & Eliot Quartett
Hila Ofek, Harfe | Andre Tsirlin, Saxophon
Maryana Osipova, 1. Violine | Alexander Sachs, 2. Violine | Dmitry Hahalin, Viola | Michael Preuss, Cello
Programm: outframed
Wolfgang A. Mozart (1756–1791): Konzert für Flöte und Harfe C-Dur, KV 299/297c
Béla Bartók (1881–1945): Rumänische Volkstänze, Wz. 56
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975): Zwei Stücke für Streichquartett
Amit Weiner (*1981): Eschaton – Song of Genesis
Sergei Prokofiev (1891–1953): Ouvertüre über hebräische Themen, Op. 34