„Ich könnte meine Musik mit weißem Licht vergleichen, in dem alle Farben enthalten sind. Nur ein Prisma kann diese Farben voneinander trennen und sichtbar machen; dieses Prisma könnte der Geist des Zuhörers sein.“ (Arvo Pärt)

Pianist Kai Schumacher und Cellist Benedict Kloeckner begeben sich in ihrem neuen Projekt Fratres auf die Suche nach Arvo Pärts Brüdern (und Schwestern) im Geiste. Ausgehend von Pärts namensgebender Komposition bewegen sich die beiden Musiker auf verschiedenen Wegen durch den musikalischen Kosmos des estnischen Komponisten und lassen Fratres durch ein kaleidoskopisches Wechselspiel aus Originalwerken, eigenen Bearbeitungen und Auftragskompositionen immer wieder in neuen Facetten erscheinen.

Arvo Pärt, ein Magier des Klangs, geriet schon früh ins Visier sowjetischer Kulturfunktionäre – sei es durch einen zunächst noch seriellen und damit „westlich dekadenten“ Kompositionsstil oder den oft religiösen Gehalt seiner Werke. Nach einer Schaffenskrise kehrte er Ende der 1970er Jahre mit einer völlig neuen musikalischen Form zurück auf die Bildfläche: Sein sogenannter Tintinnabuli-Stil brach mit dem musikalischen Zeitgeist und strebte nach Reduktion und Fokussierung auf das Wesentliche - dem wahren Kern der Musik. Fratres entstand 1977 als eines der ersten Stücke in diesem neuen Stil und galt schnell als ikonisches Werk zeitgenössischer Komposition.

Klänge von betörender Schönheit, repetitive Strukturen und kontemplativer Weite spiegeln sich auch in den weiteren Stücken des Programms: Ob in den subtilen Veränderungen von Philip Glass’ Metamorphosis Two, den elektronisch anmutenden Sphären in Christopher Cerrones The Pleasure at Being the Cause oder den elegischen Klangwelten von Gavin Bryars und Valentin Silvestrov. Das beinahe Transzendente im Spätwerk von Franz Liszt, die tief empfundene Religiosität in Olivier Messiaens Louange à l'Éternité de Jésus oder Georges I. Gurdjieffs ritualisierte Gesänge und Tänze wiederum beleuchten Fratres aus einer anderen Perspektive. Sie eröffnen eine weitere Dimension in Pärts Musik – einer Musik voller spiritueller Kraft zwischen Mystik und Minimalismus.

Die eigens für das Projekt in Auftrag gegebene Komposition Reminiscenza von Sophia Jani und Kai Schumachers eigenes Stück A Line nehmen auf unterschiedliche Weise Bezug auf „Fratres“. Sie nutzen das Werk als Spielwiese für Assoziationen – mal in klanglicher Reduktion, mal in energetischer Verdichtung und bilden so eine ideale Ergänzung.

Am 26. Oktober sind Kai Schumacher und Benedict Kloeckner zu Gast im Kleinen Saal der Elbphilharmonie um Fratres live in Hamburg aufzuführen.

Einlass: 18:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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