Holger Stark: Das erwachsene Land
Ohne Amerika kein Europa, ohne US-Soldaten keine Sicherheit – das war die Formel, die seit dem Zweiten Weltkrieg galt. Mit Donald Trump geht diese Epoche unwiderruflich zu Ende. Die Amerikaner sind keine Freunde mehr. Für die Babyboomer und alle danach, die mit Jeans von Levi’s und Big Macs aufgewachsen sind, bedeutet dies das Ende eines Weltbildes.
Von hier an also alleine? Zur Buchpremiere von "Das erwachsene Land" (Ullstein) spricht Ingo Zamperoni mit dem preisgekrönten Autor und Journalisten Holger Stark: Warum sind Trumps USA keine Momentaufnahme, sondern der Beginn von etwas Neuem? Worauf müssen wir uns einstellen? Auf der Grundlage von Gesprächen mit Regierenden und Ministern in Berlin, Brüssel und Washington rekonstruiert Holger Stark die Fehler der vergangenen 25 Jahre – und entwirft ein Bild, wie eine Zukunft jenseits von Amerika aussehen könnte. Für Deutschland ist es an der Zeit, erwachsen zu werden. Es könnte ein zweiter Mauerfall-Moment werden.
Holger Stark, geboren 1970, ist stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT und zählt zu den renommiertesten Journalisten des Landes. Er berichtet seit 30 Jahren über die USA, von 2013 bis 2017 verfolgte er als Korrespondent in Washington Donald Trumps Aufstieg. Seine Enthüllung (zusammen mit Kollegen), dass die NSA das Handy von Angela Merkel abgehört hatte, löste eine schwere Krise im deutsch-amerikanischen Verhältnis aus. 2014 wurde Stark zum »Journalisten des Jahres« gewählt. Er gewann dreimal den Henri-Nannen-Preis und viermal den Deutschen Reporter:innenpreis.
Ingo Antonio Zamperoni, geboren 1974 in Wiesbaden, ist ein deutsch-italienischer Fernsehmoderator und Journalist. Er ist seit 2016, wie bereits von 2012 bis 2014, Moderator der Tagesthemen. Von 2014 bis 2016 arbeitete er als Korrespondent für das ARD-Auslandsstudio in Washington. Zamperoni ist seit Botschafter der Kinderhilfsorganisation Save the Children und der Bärenherz-Stiftung für schwerstkranke Kinder. Seit 2018 ist er Pate des von ihm mitbegründeten Journalismuspreises "Feder für die Pressefreiheit".
Foto: Holger Stark (c) Nina Mallmann