Live zurück ins 19. Jahrhundert, die Zeit des Vormärz. Vormärz? Was es damit auf sich hat, darüber erzählen, erklären und deuten Joachim Telgenbüscher, Geschichtsjournalist, und der Historiker Nils Minkmar, eine der prägenden journalistischen Stimmen dieser Republik.

Ihr gemeinsamer Podcast „Was bisher geschah“ ist erstaunlich: erhellend und erfolgreich zugleich. Zwei Historiker, die davon ausgehen, dass, wenn wir wissen, was bisher geschah, wir intensiver wahrnehmen, was heute passiert. Und morgen passieren könnte.

Sie sprechen über Dramen und Triumphe, über faszinierende und deprimierende Figuren der Geschichte, Menschen, die unsere Welt heute geprägt haben. Über politische Intrigen im römischen Reich, über die Tricks fanatischer Sektenführer in der frühen Neuzeit, über den Umgang mit Extremisten und den Management-Skills großer Eroberer …

Jetzt also das 19. Jahrhundert, der Vormärz: Die Französische Revolution am Boden zerfleddert, die Napoleonischen Kriege haben Europa verwüstet, die monarchische Ordnung blüht wie ehedem. Mit einem Unterschied: die bürgerlichen Ideen - die der Freiheit, der Gerechtigkeit, der Selbstbestimmung - sind in die Köpfe der Europäer gedrungen und partout nicht mehr heraus zu prügeln. „Vormärz“ ist die Zeit vor der März-Revolution 1848.

Die dann scheitert. Während sich die Welt ungebremst weiter verändert, rasend wie die ersten Eisenbahnen, die in den Alltag der Menschen hinein rauschen. Wie die Schornsteine der Fabriken, die sich  -  wie in Bochum  -  durch eine idyllische Agrarlandschaft fressen. Idyllisch? Die Menschen schuften um ihr Leben …

Es ist die adoleszente Phase der Demokratie. Das Wort „Revolution“ wird geboren, ursprünglich bezeichnete das Wort revolutio eine kreisende Bewegung, die verlässliche Rückkehr in eine alte Ordnung. Jetzt gewann „Revolution“ die Bedeutung von Bruch, von Umsturz, von Neubeginn. Eine enorme freiheitliche Emphase, gleichzeitig mit Judenhass durchsetzt: Vormärz ist auch die Geburtszeit des Antisemitismus, die bourgeoisen Träume kippeln über in Wahn …

Als sei es eine Erzählung aus der Gegenwart.

NILS MINKMAR

1966 als Sohn eines deutschen Vaters und einer französischen Mutter geboren, Studium der Neuen Geschichte, 1996 Promotion. 1997 Redakteur bei „Willemsens Woche“, hat als freier Journalist u. a. für die Süddeutsche Zeitung, Geo und Merian gearbeitet, dann als Redakteur bei Die Zeit, dann Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, dann Feuilletonchef der FAZ, später Redakteur im Kulturressort des Der Spiegel, jetzt Autor im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung.

JOACHIM TELGENBÜSCHER

1981 in Paderborn geboren, Studium der Geschichte an der University of Cambridge (Masterabschluss) sowie Journalistenausbildung an der Henri‑Nannen‑Schule in Hamburg. Seit 2010 beim Verlag Gruner + Jahr, dann Redaktionsleiter des Geschichtsmagazins GEO Epoche. Gleichzeitig als Geschichtsjournalist in den Social Media aktiv („drguidoknapp“). Seine Übersetzung von akademischem in populär vermitteltes Wissen hat ihn zu einer der bekanntesten Stimme im journalistischen Geschichtsressort gemacht.

VVK ab 14. November 25!

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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