Donnerstag, 30.10.2025
um 19:30 Uhr




Der niederländische Bass Jasper Schweppe und die Pianistin Riko Fukuda laden zu einem besonderen Liederabend ein: Grundlage des Programms ist ihre gefeierte CD-Einspielung auf einem Originalinstrument von Joseph Schneider (1850). Im Zentrum des Konzerts steht Robert Schumanns berühmter Zyklus Dichterliebe, ein Meisterwerk der romantischen Liedkunst, voll feiner Ironie, Melancholie und musikalischer Poesie. Dem vorangestellt werden Lieder von Franz Schubert.

Die Pianistin Riko Fukuda spielt dabei auf diesem historischen Hammerflügel aus der Sammlung der Carl Bechstein Stiftung – ein Instrument, dessen Klangfarbe und Artikulation die Werke in ihrer ursprünglichen Klangwelt erfahrbar macht. Ein Abend für Liebhaber feiner Zwischentöne und großer Emotionen.

Programm*

Franz Schubert (1797–1828): Lieder
Der Zwerg D 771 op.22 Nr. 1 (Matthäus von Collin)
Dass sie hier gewesen! D 775 op.59 Nr. 2 (Friedrich Rückert)
Ganymed D 544 op.19 Nr. 3 (Johann Wolfgang von Goethe)
Der Wanderer D 489 op.4 Nr. 1 (Georg Philipp Schumidt)
Klaviersolo Adagio aus Fantasie in C Dur D 760 op.15
Sehnsucht D 516 op.8 Nr. 2 (Johann Mayrhofer)
Viola, D 786 op.123 (Franz von Schober)

Robert Schuman (1810–1856) Dichterliebe op. 48 (Heinrich Heine)

* Programmänderungen vorbehalten

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Vor dem Konzert, um 18.30 Uhr, findet eine Führung durch die Sammlung historischer Tasteninstrumente der Carl Bechstein Stiftung statt. Der Eintritt ist frei für BesucherInnen des Konzerts mit gültigem Ticket.
Aufgrund der begrenzten Platzkapazität ist eine Voranmeldung unbedingt erforderlich an info@carl-bechstein-stiftung.de.

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Jasper Schweppe begann seine Ausbildung im Bereich Solosingen am Konservatorium von Zwolle. Sein Diplom als Ausführender Musiker erwarb er 1998 am Koninklijk Conservatorium in Den Haag. Von 1996 bis 2004 war Jasper im Groot Omroepkoor angestellt und seit 2004 ist er Kernmitglied im Nederlands Kamerkoor.

Jasper hat immer Ensemblegesang mit Solosingen kombiniert. So konnte er sich in vielen Musikstilen weiterentwickeln. Vom über 1000 Jahre alten Gregorianik im Ensemble Hartkeriana bis hin zur frühen Renaissance-Polyphonie, unter anderem im Huelgas Ensemble und Egidius Quartett. Jasper singt sehr gerne Musik aus der Barock- und frühen Barockzeit. Natürlich kommt J.S. Bach jede Saison häufig vor, aber besonders Komponisten wie Constantijn Huygens und Claudio Monteverdi haben seine Vorliebe. Die CD „Proba Me Deus“ und die Zusammenarbeit mit Monteverdi XL unter der Leitung von Krijn Koetsveld sind der Beweis dafür.
Jasper hat an verschiedenen Opernproduktionen mitgewirkt. Mit dem Orchester des 18. Jahrhunderts unter der Leitung von Frans Brüggen arbeitete er an der erfolgreichen internationalen Produktion „Les Indes Galantes“ von Rameau mit und bei Camerata Trajectina war er unter anderem an „Die sieben Sünden von Hieronymus Bosch“, einer wunderbaren Zusammenarbeit mit Gerrit Komrij, beteiligt. Er arbeitete mit Dirigenten wie Ton Koopman, Jan Willem de Vriend, Peter Dijkstra, Risto Joost, Richard Egar und Jos van Veldhoven.
Jasper hat eine besondere Vorliebe für das Singen von Liedrepertoire. 1999 gewann er in Paris den ersten Preis beim Wettbewerb Musicora. Dort sang er Werke von Poulenc und Ravel. Seitdem hat er viele Recitals im In- und Ausland gegeben. Seine CD „La Bonne Chanson“ mit Liedern von Fauré nach Texten von Verlaine sowie seine CDs mit „Winterreise“, „Schöne Müllerin“ und „Schwanengesang“ von Schubert und Liedern von Francis Poulenc nach Texten von Paul Éluard wurden von der Presse sehr positiv aufgenommen.
Im Jahr 2019 begann Jasper mit der integralen Aufnahme aller Lieder von Franz Schubert. Er tut dies zusammen mit der Fortepianistin Riko Fukuda und im Auftrag der Stiftung Schubertiade. (www.schubertiade.nl) Die Lieder werden ausschließlich im Streaming auf Spotify, Apple Music, YouTube und anderen Plattformen veröffentlicht. Die Bände I bis VII der Stiftung sind inzwischen erschienen.
Neben dem Singen ist Jasper Gesangsdozent beim Kamper Boys Choir und künstlerischer Koordinator des Nederlands Kamerkoor.

Riko Fukuda wurde in Tokio geboren. Sie studierte zunächst Oboe (moderne und barocke Oboe) am Toho Gakuen Konservatorium in ihrer Heimatstadt. Erst nach ihrem Studium begann sie, nachdem sie seit ihrem vierten Lebensjahr Klavierunterricht erhalten hatte, sich auf das Fortepiano zu spezialisieren. 1989 erhielt sie ein Stipendium der niederländischen Regierung, das es ihr ermöglichte, Fortepiano bei Stanley Hoogland am Königlichen Konservatorium in Den Haag zu studieren. Im Laufe ihrer Konzertkarriere hatte sie die Gelegenheit, auf verschiedenen Fortepianos, hauptsächlich aus der Sammlung von Edwin Beunk aus allen Epochen des Klavierbaus zu spielen.

Neben ihren Konzertaktivitäten hat Riko Fukuda mehrere hochgelobte CD-Einspielungen veröffentlicht. Soloaufnahmen von Werken von Dussek und Pinto wurden von Kritikern und Publikum für ihre hervorragende technische Fertigkeit und interpretativen Qualitäten gelobt. Sie hat zwei CDs mit Sonaten von Joseph Haydn auf einem originalen Wiener Instrument aus 1785 aufgenommen und auch eine CD mit Werken von Mendelssohn auf einem Erard von 1837 und einem Conrad Graf von 1826. Das Klavierkonzert von Sigismund Neukomm und zwei Klavierkonzerte von Anton Eberl wurden ebenfalls auf SACD veröffentlicht, alle drei mit der Kölner Akademie unter der Leitung von Michael Alexander Willens. Mit ihrem eigenen Ensemble, dem Nepomuk Fortepiano Quintett, hat sie auch vier hochgelobte CDs veröffentlicht. Darauf sind Schuberts Fortepianoquintett und Quintette von Cramer, Dussek, Hummel, Onslow, Ries und Limmer. Ihr großes Interesse an Liedbegleitung führte zu Einspielungen der drei großen Zyklen *Winterreise*, *Die Schöne Müllerin* und *Schwanengesang* von Schubert mit dem niederländischen Sänger Jasper Schweppe. Zusammen mit ihm haben sie ein großes Projekt begonnen: die Aufnahme aller Lieder von Schubert, über 600 stück.Bis jetzt haben sie etwa die Hälfte davon aufgenommen. Diese sind unter anderem auf Spotify und Apple Music zu hören. Zusammen mit Edwin Beunk hat sie eine Reihe von YouTube- Videos über die Geschichte des Fortepianos zwischen 1750 und 1850 erstellt. Diese sind auf dem YouTube-Kanal „Edwin Beunk Fortepiano collection“ zu finden.

Copyright: Annelies van der Vegt

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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