Lucia Ronchettis "Prosopopeia – A Study of Personification" nach den "Musikalischen Exequien" SWV 279–281 von Heinrich Schütz mit Texten von Torquato Tasso, Pierre de Marbeuf, Richard Crashaw und anderen, reflektiert durch den Trauerredner Eric Wrede

Konzertimpuls und Nachgespräch mit Trauerredner und Autor Eric Wrede ("So sterben wird. Unser Ende und was wir darüber wissen sollten" (2018))

Lucia Ronchettis "Prosopopeia – A Study of Personification" (2010) versetzt scheinbar direkt in den Moment, da am 4. Februar 1636 das Begräbnisritual für Heinrich Posthumus Reuß in der (alten) Johanniskirche in Gera vollzogen wurde. Dramaturgisch und rhetorisch greift die 1963 geborene Komponistin die "Musikalischen Exequien" SWV 279–281 von Heinrich Schütz auf. Sie sind ein komponierter „letzter Wille“ mit Worten, die der Herr von Gera, Greiz und Lobenstein zu Lebzeiten wählte. Die tiefe Spiritualität und eindringliche Klanglichkeit der Musikalischen Exequien ziehen bis heute in den Bann und berühren auch in der Moderne, die den Übergang vom Leben in den Tod viel nüchterner und zurückhaltender ritualisiert als es die Barockzeit tat.
So wie der Verstorbene leiblich und abstrakt Mittelpunkt eines Begräbnisses im 17. Jahrhundert war und bis heute in der Regel ist, so steht das Schütz-Werk im Zentrum von Ronchettis „Studie über die Personifikation“. Mit einer Theatralität, die dem barocken Ritual ähnlich ist, spinnt sich um die Originalmusik auch durch die Texte von Schütz-Zeitgenossen ein intensives Spannungsfeld aus Vergangenheit und Gegenwart, aus Leben, Sterben und Tod.

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