KAYHAN KALHOR & Ensemble - Songs of Hope
Er ist der Weltstar der Kamancheh (Kamantsche), der persischen Streichlaute, ein Großmeister der Kunst, ästhetische Brücken zu bauen, eine Legende.
Mit 13 Jahren bereits spielte er - ein Wunderkind, 1963 in einer kurdischen Familie in Teheran geboren - regelmäßig mit iranischen Top-Orchestern, spielte mit den größten Vokalisten des Landes wie Mohammad Reza Shajarian oder Shahram Nazeri, erspielte sich nach und nach das klassische iranische Repertoire und erlernte die regionalen Stile und Stücke des riesigen, multikulturellen Iran ebenso wie - studiert hat er in Italien und Kanada - die klassisch westliche Tradition. Um dann das Ghazal Ensemble zu gründen, das klassische persische Musik mit nordindischer assoziiert ...
Ein Weltenbürger, bis heute wird Kayhan Kalhor im Iran hoch verehrt und ebenso in den USA - seine Alben waren dreimal für einen Grammy nominiert als The Best Traditional World Musik Album, Kalhors Silk Road Project hat dann den Grammy 2017 entgegen genommen - und ebenso verehrt in Europa: Er hat mit dem Kronos Quartett produziert, mit dem türkischen Saz-Virtuosen Erdal Erzican, die WOMEX - weltgrößte Messe für alle Musik, die regionale Traditionen aufgreift - hat ihn 2019 mit ihrem Artist Award geehrt.
Dass er in der Christuskirche Bochum spielt, schreibt die Geschichte fort, die diese Kirche mit dem Iran verbindet, mit jener exil-iranischen Opposition, die - wie der Verein Iran Freedom - immer wieder versucht hat, Brücken zu bauen, ohne sich dem IRGC-Regime anzudienen: Shirin Ebadi, Friedensnobelpreisträgerin, war mehrfach in der Christuskirche zu Gast. Was sie und Kalhor verbindet: dass sie Wege suchen in die zivile Gesellschaft hinein, die bereit ist, zuerst ästhetisch zu fühlen und dann politisch zu denken.