Musik gegen Ungerechtigkeit – eindringlich und herausragend

Zehn Jahre nach dem Erscheinen ihres ersten Albums "Xenon" (2014) veröffentlichte das EVA KLESSE QUARTETT im Herbst 2024 mit STIMMEN sein sechstes und bislang persönlichstes und politischstes Album. Das Album sammelt Geschichten von Menschen, die aufstehen gegen Ungerechtigkeit und Ungleichheiten auf der Welt – von Ägypten über Russland bis nach Südamerika. Und deren Botschaft gehört werden will. Gemeinsam mit den drei Gastmusiker*innen Michael Schiefel, Zuza Jasinska und Philipp Rumsch haben die vier Musiker*innen des Eva Klesse Quartetts einen komplexen Klangkosmos in der Form eines musikalischen Essays kreiert, der die Konfrontation mit Schmerz, Trauer, Wut und Verzweiflung nicht scheut und gleichzeitig immer wieder von Hoffnung erzählt.
Beim 30-minütigen Showcase zur Jazzahead 2025 hat das siebenköpfige Ensemble mit der ebenso intensiven, dringlichen und zutiefst berührenden Performance einen bleibenden Eindruck beim begeisterten Publikum hinterlassen. Stimmen ist ein enorm wichtiges und musikalisch herausragendes Werk.

Was heißt es, eine Stimme zu haben?
Wer wird gehört? Wer wird nicht gehört? Und warum?
Was heißt es, sich Gehör zu verschaffen?
Kann eine Stimme zu laut werden und was geschieht dann mit ihr?
Wie kann einem Gegenüber, dessen Geschichte droht, in der Schnelllebigkeit des Alltags oder in der Flut der auf uns einstürzenden Bilder unterzugehen, eine Stimme gegeben werden?

Die Idee des Kollektivs zu STIMMEN entstand 2020 in der Einsamkeit des ersten COVID-19 bedingten Lockdowns. Ausgangspunkt der Arbeit war die Überzeugung des Ensembles, dass der äußeren Abschottung innerer Widerstand geleistet werden müsse. Als Reaktion auf die Einschränkungen entschieden sich die Musiker*innen dazu, Personen zuzuhören, deren Geschichten ihnen weiter weg denn je erschienen. So entstanden 13 neue Stücke in drei Kapiteln, durch die sich wie ein roter Faden die Thematisierung von Gesellschaftsumbrüchen spinnt: Geschichten vom Leben, Träumen, Hoffen und Vermissen. Gedichte und Geschichten von und über russische Freiheitskämpferinnen, die mutig aufbegehrten, solange sie konnten. Erzählungen von der beklemmend gewaltsamen Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, (sozialer) Herkunft oder Sexualität in der Welt. Mit der Beschreibung symbolisch zu verstehender Lebensgeschichten und -realitäten, den damit verbundenen individuellen Kämpfen und ihren Folgen für die Beteiligen, geht für das Quartett eine Botschaft der Hoffnung einher: individueller Einsatz, Engagement und der Kampf für eine lebenswerte Zukunft lohnen.

Foto: Sally Lazic

Einlass 19 Uhr // Bitte nutzen Sie für Ihren Besuch bei uns nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel. Danke!

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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12.04.2026
20:00 Uhr
Tickets
ab 20,25 €
Stefanie Boltz - FEMALE