Samstag, 05.07.2025
um 20:00 Uhr




DER GOTT DES GEMETZELS
von Yasmina Reza
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sia! - präsentiert von Thomas Luft
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Der Sohn von Alex und Annette Huber hat dem Sohn von Micha und Veronika Rey zwei Vorderzähne ausgeschlagen. Also beschließen die beiden Ehepaare, sich zu treffen und sich gütlich zu einigen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Was als versöhnliche Übereinkunft bei Clafoutis und Espresso beginnt, eskaliert zur verbalen Schlammschlacht, bei der alle Masken des zivilisierten Bürgertums fallen.  
Mit der bairischen Übersetzung des Stückes (die einzige von der Autorin gestattete Dialektfassung überhaupt) stoßen zwei Theaterkulturen aufeinander: Das zeitgenössische Sprechtheater hat ein tête à tête mit dem Volkstheater. „Der Gott des Gemetzels“ in bairischer Übersetzung ist das verschlagene uneheliche Kind von einem Seitensprung dieser beiden Kulturen. Die Konversationskomödie bleibt erhalten, aber es wird eine Französisch-Bayrische. Der Dialekt ist so genau und intelligent, dass die Figuren nie in die Nähe des Lederhosenklischees rücken, sondern sich irgendwo zwischen Paris und Trostberg treffen: Bayern ist Paris und Paris ist Bayern. Das ist zum Teil beruhigend und zum Teil verstörend, auf jeden Fall ist es eine einfache, aber mächtige Behauptung. Mit den gängigen bayerischen Klischees von gemütlicher Tradition in Lederhosen kommt man dabei nicht weit. Das Schmale, Hintergründige und Boshafte bleibt in der bairischen Übersetzung vollständig erhalten. Die Rauheit der bairischen Sprache verleiht den Figuren jedoch eine Wirkung, der man sich kaum entziehen kann.
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mit Sebastian Edtbauer, Cornelia von Fürstenberg, Ina Meling und Matthias Ransberger
Regie: Johannes Rieder
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Der Schauspieler SEBASTIAN EDTBAUER und der Regisseur JOHANNES RIEDER haben beide ihre Ausbildung an der Otto-Falckenberg Schule in München absolviert und entwickelten die Idee, aus der deutschen Fassung des international erfolgreichen Theatertexts DER GOTT DES GEMETZELS eine Mundart-Fassung zu erstellen, doch der Verlag untersagt grundlegend die Übertragung von Rezas Texten in jeglichen Dialekt. Edtbauer und Rieder wenden sich mit einem überzeugenden Brief an die Autorin selbst. Die Autorin ist vom Schreiben überzeugt und genehmigt zum ersten Mal die Übertragung in einen Dialekt.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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