„Die Bach-Familie hat die Flötisten verwöhnt“, schwärmt der Solist des Abends, Barthold Kuijken. Vater Johann Sebastian und seine vier komponierenden Söhne aus zwei Ehen schrieben höchst individuelle, an ihrem Personalstil erkennbare Sonaten für Traversflöte. Wobei sein Zweitältester, Carl Philipp Emanuel, als Kammercembalist des Flauto traverso spielenden Preußenkönigs Friedrich II. an der Quelle saß. Dessen Vertrauten, Michael Gabriel Fredersdorff, widmete Vater Bach seine E-Dur-Sonate. Und Carl Philipp Emanuel wiederum empfing den König 1763 nach dem Siebenjährigen Krieg mit seiner Solosonate a-Moll. Hier herrscht Sturm und Drang, mit großen Intervallen, kontrastreicher Dynamik und überraschenden Einfällen, im Unterschied zur galanteren Duo-Sonate in derselben Tonart. Die beiden Werke der jüngsten Söhne gehören einer etwas späteren Zeit an: Mozart ist da nicht mehr weit entfernt.

Barthold Kuijken, Flöte
Jean-Christophe Dijoux, Cembalo und Hammerflügel

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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