Mittwoch, 15.05.2024 bis Samstag, 17.08.2024



Doppelausstellung im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum und im Vordemberge-Gildewart-Haus

Das Jahr 1924 hatte für die turbulenten Ereignisse der Weimarer Republik eine besondere Bedeutung: Die Nachkriegskrisen mit den Angriffen auf die junge Demokratie von links und rechts schienen ebenso bewältigt wie die Hyperinflation, so dass eine Phase der Stabilisierung eintrat, die zugleich eine Explosion künstlerischer, kultureller und wissenschaftlicher Kreativität ermöglichte. 1924 ist auch das Jahr, das für den in Osnabrück geborenen Schriftsteller Erich Maria Remarque und den ebenfalls in Osnabrück geborenen Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart (VG) ein Wendepunkt ist. Sie kannten sich aus Osnabrück und trafen in Hannover wieder aufeinander.

Dieses Zusammentreffen zeigt im Remarque-Friedenszentrum und im nahegelegenen Vordemberge-Gildewart-Haus eine Doppelausstellung.

Im Remarque-Friedenszentrum stehen die Jahre in Hannover im Mittelpunkt, eine Station zwischen Osnabrück und Berlin, wo Remarque wenige Jahre später mit dem Antikriegsroman Im Westen nichts Neues die Bühne der Weltliteratur betrat. Hier werden Remarques Arbeiten für Continental vorgestellt, darunter auch Dokumente und Autgraphen, die erstmals gezeigt werden. Produkte des Unternehmens, die damals in jedem Haushalt genutzt wurden, werden ebenfalls ausgestellt. Gezeigt wird der Schriftsteller, der den Roman Gam schrieb, aber nicht veröffentlichte. Und es zeigt den kunstinteressierten Remarque, der einen avantgardistischen Text für die Gruppe K verfasste. Die Ausstellung endet mit der Bücherverbrennung im Mai 1933: Auch die Werke Remarques wurden in zahlreichen Städten Deutschlands unter dem Gejohle des Mobs auf die Scheiterhaufen geworfen.

Dieser Teil der Ausstellung ist bis Mitte August 2024 zu sehen.

Im VG-Haus (Große Gildewart 27, 49074 Osnabrück) werden vier Werke zeitgenössischer konkreter Künstler gezeigt (François Morellet, Elisabeth Sonneck, Claudia Wieser, Sophie Heinrich), die in einem ideellen, strukturellen oder materiellen Bezug zu den Werken von VG vor 100 Jahren stehen. In Reprints der VG-Originale wird erkennbar, dass VG schon in seiner ersten Ausstellung durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien, Formen und Farben nicht nur eine nicht-mimetische, konstruktiv-konkrete Ausdrucksweise wählte, sonder auch einen thematischen Spannungsbogen skizzierte, der noch in Entwicklungen aktueller Kunst erkennbar ist.

Dieser Teil der Ausstellung läuft bis zum 26. Mai 2024

Di-Fr 10-17 Uhr; Sa+So 11-17 Uhr


Eventdaten bereitgestellt von: Kulturkurier