Sonntag, 19.05.2024
um 11:30 Uhr

Erbdrostenhof
Salzstraße 38
48143 Münster





Weltmusik als Kunstmusik. Sie kommen aus der europäischen und der persischen Klassik, aus dem Jazz und der zeitgenössischen Musik. Doch die Unterscheidung von westlicher und östlicher Musik finden sie künstlich: Misagh Joolaee, Meister der Kamancheh, der persischen Stachelgeige, Schaghajegh Nosrati, die als Bach-Expertin international Erfolge feiert, und Sebastian Flaig, Spezialist für ethnische und Jazz-Perkussion. Im Joolaee Trio haben die preisgekrönten Virtuosen, die auch komponieren, einen einzigartigen Stil und eigene Stücke entwickelt – als kunstvolles Amalgam ihrer Kulturen. In ihrem Programm tarieren sie, in Vielem inspiriert von Bach, Freiheit und Strenge aus, verbinden Komposition mit Improvisation, mal lyrisch und innerlich, mal virtuos oder explosiv.

Programm:
Johann Sebastian Bach (1685–1750): Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903
Schaghajegh Nosrati (*1989): Fantasie und Fuge (nach einem persischen Modus)
Misagh Joolaee (*1983): Marmara | Be Tisch Diyar | Shohud

Musiker:innen:
Misagh Joolaee (Kamancheh)
Schaghajegh Nosrati (Klavier)
Sebastian Flaig (Perkussion)

2021 gegründet, gab das Joolaee Trio schon 2022 sein Bühnendebüt beim Rudolstadt Festival, was weitere Engagements in namhaften Konzertsälen und bei Festivals nach sich zog.
Der Kamancheh-Virtuose Misagh Joolaee studierte Setar, Tar und Kamancheh bei iranischen Meistern, zudem Violine und europäische klassische Musik. Seine drei CDs – u.a. „Qanat“ mit Sebastian Flaig – bekamen den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
Sebastian Flaig studierte ethnische Perkussion, Jazzdrumset und Komposition in Leipzig, orientalische Perkussion in Istanbul, u.a. bei dem Darabuka-Meister Misirli Ahmet, persische Perkussion bei Behnam Samani und Majid Khaladj.
Schaghajegh Nosrati machte 2017 das Konzertexamen bei Ewa Kupiec in Hannover, später das Artist Diploma an der Barenboim-Said-Akademie Berlin bei Sir András Schiff, dessen Assistentin und Duopartnerin sie heute ist. Nosrati war 2014 Preisträgerin des Bach-Wettbewerbs Leipzig und gastiert international.

Ort:
Erbdrostenhof
Der Erbdrostenhof, ein barockes, dreiflügeliges Adelspalais, wurde 1753–1757 nach Plänen des Architekten Johann Conrad Schlaun für den münsterschen Erbdrosten Adolf Heidenreich Freiherr Droste zu Vischering gebaut. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe zerstört, 1953–1970 nach alten Plänen durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wiederhergestellt. Über dem Vestibül liegt die zweigeschossige „salle à l’Italienne“ mit illusionistischer Wand- und Deckenmalerei. Die Fresken malte Nikolaus Loder, Paul Reckendorfer aus Wien rekonstruierte sie (wie die Fresken in der Clemenskirche) 1965–1967.

Foto (c) Michael Reinicke

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix