Samstag, 25.05.2024
um 19:00 Uhr

St.-Paulus-Dom
Domplatz 28
48143 Münster





„Ich hatte mir eigentlich beim Elias einen rechten durch und durch Propheten gedacht, wie wir ihn heut’ zu Tage wieder brauchen könnten, stark, eifrig, auch wohl bös’ und zornig und finster“, schrieb Mendelssohn Bartholdy 1838. Ein Volk muss sich entscheiden, entweder hört es auf die falschen Verführer und betet zu Baal, ihrem Gott, oder es folgt dem Propheten Elias. Der – sein Name bedeutet „mein Gott ist Jahwe“ – will Israel zum rechten Glauben an seinen Gott zurückbringen: fanatisch donnernd, aber auch von Selbstzweifeln bis zur Depression und Einsamkeit geplagt angesichts drohenden Scheiterns, später altersweise und erleuchtet. Das Oratorium ist eine Achterbahn der Gefühle, einer Oper ähnlich: „recht dicke, starke, volle Chöre“ (Mendelssohn), Innerlichkeit, Dramatik. Reminiszenzen an Händel und Bach. Der Spannungsbogen reicht vom verzweifelten Ruf des durstigen Volkes nach Wasser über die Götzenanbetung und die Schilderung von Naturgewalten und Wundern bis zum ergreifenden Schlusschor: „Herr, unser Herrscher“. Elias fährt auf in den Himmel. In einem Wagen ganz aus Feuer. Der Messias wird angekündigt. Jener der Juden, jener der Christen?

Musiker:innen:
Robyn Allegra Parton (Sopran)
Wiebke Lehmkuhl (Alt)
Kieran Carrel (Tenor)
Raimund Nolte (Bass)
Alwin Fröhlich (Knaben-Sopran)
Chöre der Dommusik Münster
Kourion-Orchester Münster
Alexander Lauer (Leitung)

Robyn Allegra Parton ist in den Spielzeiten 2022 bis 2024 Mitglied des Solistenensembles des Theaters Münster. Sie tritt daneben in ganz Europa auf, u.a. am Royal Opera House in London, an der Deutschen Oper Berlin, beim Glyndebourne Festival oder den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik. Als Konzertsängerin gastierte sie u.a. beim Gewandhausorchester Leipzig, beim Gustav Mahler Chamber Orchestra, dem Royal Philharmonic oder beim Orchestra of the Age of Enlightenment etc.
Wiebke Lehmkuhl debütierte 2012 bei den Salzburger Festspielen unter Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Sie ist auf den großen internationalen Konzert- und Opernbühnen der Musikmetropolen, auf bedeutenden Festivals und bei international renommierten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Cleveland Orchestra, dem Tonhalle Orchester oder dem Concertgebouw Orkest in Zürich zu Gast, wo sie mit Dirigenten wie Kirill Petrenko, Klaus Mäkelä, Daniel Harding, Riccardo Chailly oder Trevor Pinnock zusammenarbeitet.
Kieran Carrel ist Preisträger der Wigmore Hall Int. Song Competition, des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin 2020, zusammen mit seinem Duopartner Richard Gowers wurde er mit dem Leeds Lieder Schubert Prize ausgezeichnet. Er ist derzeit Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin, zuvor war er an der Oper Bonn.
Raimund Nolte war Mitglied des Ensembles der Komischen Oper Berlin und an zahlreichen europäischen Opernhäusern engagiert. Als Konzertsänger arbeitete er mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Trevor Pinnock, René Jacobs und Reinhard Goebel zusammen, unter deren Leitung er bei den bedeutendsten europäischen Festivals sang. Er ist Professor an der Hochschule für Musik und Tanz Köln/Aachen und am Conservatorium Maastricht.
Alexander Lauer ist seit 2015 Domkapellmeister am Dom zu Münster. Zuvor war er u.a. Domkantor am Dom zu Speyer sowie als Sänger bei Rundfunkchören und Vokalensembles engagiert, die ihm Auftritte unter den Dirigenten Claudio Abbado, Frieder Bernius, Nikolaus Harnoncourt, Kent Nagano und Simon Rattle ermöglichten.
Das Kourion-Orchester, nach der antiken zypriotischen Ruinenstadt mit ihrem berühmten Theater benannt, ist eine Institution im Münsterland und in Westfalen, und, mit seiner festen Besetzung, eins der meistbeschäftigten freien Profiorchester Deutschlands.

Ort:
St.-Paulus-Dom
Der St.-Paulus-Dom mit seinen Mauern aus Baumberger Sandstein und dem grünen Kupferdach ist das historische Zentrum Münsters. Seit dem frühen Mittelalter ist der Dom Sitz des Bischofs zu Münster. Auf Geheiß Karls des Großen hatte Ludgerus um 800 das Christentum nach Westfalen gebracht und in Münster eine erste Kirche errichtet. Der heutige Dombau ist die dritte Kathedrale auf dem Domhügel, 1225 war die großzügige dreischiffige Basilika geweiht worden. Im Zweiten Weltkrieg fast ganz zerstört, wurde der Dom in seiner heutigen Gestalt bis 1956 wieder aufgebaut.
Mit seinen Türmen (um 1200), dem langestreckten Mittelschiff und den zwei Querhäusern ist der St.-Paulus-Dom ein typisches Beispiel spätromanischer Architektur. Der Haupteingangsbereich, das so genannte Paradies, und auch die südliche Schaufront des östlichen Querhauses wurden im 16. Jahrhundert neu gestaltet, erweitert und mit Skulpturenschmuck ergänzt. Über dem Paradies, an der Südwand des westlichen Querschiffes, ist ein symbolischer Skulpturenschmuck aus der Erbauungszeit der Kirche zu sehen. In der Paradiesesvorhalle wurde im Mittelalter das Sendgericht gehalten, bei dem der Sendrichter die geistlichen Verfehlungen im Bistum richtete. Der heutige Hochaltar enthält Apostelstatuen des 14. Jahrhunderts aus dem Reliquienschrein, der sich im früheren Hochaltar befindet, der heute im historisch ältesten Bauteil, dem Westchor, steht. Er wurde im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Chores und der Kathedra des Bischofs, die sein Lehramt verkörpert, von Emil Stephan um 1956 gestaltet. An zeitgenössischer Kunst sind die Fensterzyklen für die Kreuzkapelle, die drei Galenschen Kapellen und angrenzende Fenster nach Entwürfen des Glaskünstlers Georg Meistermann (1985–1990) und die Kreuzwegstationen von Bert Gerresheim (1995/96) im Chorumgang des Domes hervorzuheben.

Foto Parton (c) Ramon Karolan
Foto Nolte (c) IMAGEM

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