Samstag, 18.05.2024
um 19:00 Uhr

Observantenkirche
Schlaunstr. 3
48143 Münster





Barockmusik ist Strenge, aber sie war auch Spiel, Experiment, Improvisation. Mit Holland Baroque ist sie es heute wieder.
Denn das originelle und innovative Ensemble versteht die Partitur nicht als abgeschlossenes Werk. So haben Judith und Tineke Steenbrink Kompositionen Bachs für seine „Königin“, die Orgel, die er wie wohl kein Zweiter seiner Zeit kannte, liebte und spielte, für ihr Kammerorchester bearbeitet. Dabei haben sie ihren Kolleg:innen die Stimmen auf den Leib geschrieben: souverän und frei, neugierig und fantasievoll und mit Leidenschaft für das Original. Techniken von Kontrapunkt bis Minimal Music kommen zum Zuge, getreu dem Motto von Holland Baroque: „Baroque is now.“

Programm:
Orgelwerke von Bach, neu bearbeitet, improvisiert und komponiert für Kammerorchester

Musiker:innen:
Judith und Tineke Steenbrink sind Gründerinnen und das Herz von Holland Baroque. Als künstlerische Leiterinnen des Barockensembles sind sie für seinen besonderen Klang, seine außergewöhnlichen Programme, auch mit Gastmusiker:innen, verantwortlich. Sie haben die Bühne mit zahlreichen anderen Ensembles und Solist:innen, die Altes inspiriert in Neues transformieren, geteilt, etwa dem polnischen Bastarda Trio, dem London Community Gospel Choir, der Cappella Amsterdam, dem Sheng-Virtuosen Wu Wei oder dem Cellisten Giovanni Sollima. Holland Baroque hat achtzehn, zum Teil preisgekrönte, CDs aufgenommen.

Ort:
Observantenkirche
Die Observantenkirche war bis zur Aufhebung des Klosters 1811 die Kirche der Franziskaner-Observanten. Heute ist sie Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen, seit 1961 die Evangelische Universitätskirche und Konzertkirche der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Münster. Die genordete Saalkirche geht aus einem Bau vom Ende des 17. Jahrhunderts hervor. Nach Auflösung des Observantenklosters 1811/12 fiel das Gebäude in die Nutzung des preußischen Militärs, dann wurden das Kirchenportal und die Heiligenstatuen entfernt, Turm und Sakristei abgerissen, in die Kirche eine Zwischendecke eingezogen: Das untere Stockwerk wurde Pferdestall, zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es Requisitenkammer des Theaters. Nach der fast völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche in den 1950er-Jahren wieder aufgebaut. Dabei verzichtete man auf die Rekonstruktion der barocken Ausstattung. Die atmosphärische Wirkung des schlichten Innenraums prägen heute die einer gotischen Kirche nachempfundenen Strebepfeiler und die gotisierenden Fenster.

Foto (c) Wouter Jansen

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix