Christoph Wenzel und Arnold Maxwill schreiben über ihre Heimat: Westfalen, das Ruhrgebiet, Städte, Dörfer, Menschen und Landschaften. Ihre lyrischen Wanderungen sind literarische Neuvermessungen und klangstarke Provinz- und Heimatkunde im besten Sinne. Der ländliche Raum, das Hinterland, die Übergangszonen, an denen die Stadt ausfranst, Vororte, die einst Dörfer waren – sie bilden das Terrain der literarischen Geografie von Christoph Wenzel: Orte und Landschaften, die der Mensch geprägt hat, die er sich zur Heimat gemacht und gleichzeitig versehrt hat. Etwa das Ruhrgebiet mit seinem fortdauernden Strukturwandel, den Versuchen einer kulturellen Naturierung von Industriebrachen. Wenzels Gedichte zeigen Erinnerungs- und Möglichkeitsräume – als Orte innerer und äußerer Krisen, Utopien, Herzkammern, Wörterbücher. Auch Arnold Maxwill interessiert sich für die Ränder, das Abseitige, das Gelände ohne Geländer, die irritierenden Abbrüche im Raum. Das Dreistromland, die Landschaft zwischen Emscher, Lippe und Ruhr, die Wildnis hinterm Autobahnkreuz, die unterschätzte Brache am Logistikpark. Das alles wird erwandert. Von dieser Erforschung vergessener Plätze sickern viele Eindrücke in seine Gedichte. Die beiden Autoren werden sich gegenseitig über das Gehen, Schreiben und (poetische) Denken befragen: wie das alles zusammenhängt und was sich im Laufe der Jahre beim Wandern, Schlendern, Notieren verändert hat.