Das Oros Ensemble wurde 2020 mit der Unterstützung der griechischen Nationaloper gegründet. Das Oros Ensemble hat sich für viele Monate in einem Dorf niedergelassen, das nach seiner Verlassenheit seit einigen Jahren wiederbelebt wird: Vamvakou auf dem Berg Parnon, in der Nähe von Sparta. Die Musiker lebten dort monatelang im selben Haus, schlossen sich untereinander und mit der Dorfgemeinschaft zusammen und
erarbeiteten in täglichen Proben ihre ersten Programme und gaben ihre ersten Konzerte. Inzwischen haben sie Konzerte in den größten Sälen Griechenlands, aber auch in sehr abgelegenen Orten des Landes gegeben. Sie haben mit dem Ballett der Nationaloper zusammengearbeitet, mit dem berühmten Bariton Dimitris Tiliakos aufgenommen, eine ihnen gewidmete Sendung wurde im öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt, u.a. Sie haben Werke aus dem gesamten Spektrum der so genannten klassischen Musik aufgeführt, vom Barock bis zu zahlreichen Uraufführungen von Werken, die speziell für sie geschrieben wurden.

Hugo Wolfs „italienisches Liederbuch“ schildert in pointierten kleinen Stimmungsbildern alle nur denkbaren
Facetten einer Liebesbeziehung. Hier wird kein Wort, kein Ton zu viel eingesetzt, alles bleibt klar und schlicht, aber keinesfalls bedeutungslos. Im Gegenteil, die Fusion der vom späteren Literaturnobelpreisträger Paul Heyse behutsam ins Deutsche übersetzten italienischen Liebeslieder mit der Musik des „Meisters der kleinen Form“ schafft es, in minutenkurzen Stücken ganze Welten zu eröffnen. Als Kernthema durchzieht die Unmöglichkeit der direkten Kommunikation das Werk. Die 46 Lieder werden üblicherweise auf eine Frauen- und eine Männerstimme verteilt und abwechselnd dargeboten. Mateo Peñaloza Cecconi und Sophie Harr haben sich für diesen Abend mit dem Pianisten Michael Braunger zusammen getan und werden eine Auswahl der
Lieder darbieten.