In der Musik der israelischen Pianistin und Keyboarderin Sharon Mansur spiegeln sich verschiedenste Einflüsse wider: die Sounds des Nahen Ostens ebenso wie Metal, Electronica oder die westliche klassische Tradition.
Zu den Klängen ihres Heimatlandes stellt Mansur fest: »Es gibt keine eindeutige traditionelle israelische Musik. Weil das Land so jung ist, ist die israelische Musik immer eine Mischung aus Einflüssen aus Europa, dem Nahen Osten, dem Mittelmeerraum und Nordafrika.«
Sharon Mansur beherrscht das Ausdrucksspektrum des Jazz, die Energie und Direktheit von Rock und elektronischer Musik und den Farbenreichtum orientalischer Musik. Sie spielt mit nahöstlichen Rock- und Pop-Acts auf großen Bühnen, tritt regelmäßig als DJ und Keyboarderin mit ihrer eigenen elektronischen Musik auf, produziert meditativ-melodische Solo-Piano Sets – all dies auf Basis einer fundierten Klavierausbildung unter anderem an der Jerusalem Music Academy.
Das Trio-Format nutzt Sharon Mansur in größtmöglicher Vielfalt – von cineastischen, sphärischen Passagen über rockige Energieausbrüche bis zu einem für sie so charakteristischen Spiel an den Keyboards, welches mit seinen orientalisch geprägten Melodielinien die westliche Limitierung auf Halbtöne hinter sich lässt. Jazz ist für Sharon Mansur – wie für viele Musikerinnen und Musiker ihrer Generation – allem voran eine Geisteshaltung, ein Konzept, das Räume für neue, ungehörte Sounds ohne Grenzen öffnet. Einen Raum, den man als Zuhörer mit Freude und Staunen erforscht.

19:00 Uhr

Jazz aus Österreich! Jazz, der weltweit das Publikum begeistert! Hermeto Pascoal, die brasilianische Musiklegende, war von David Helbocks Album "Think of Two" (2014) so beeindruckt, dass er extra für dieses Album ein Stück komponierte und in Brasilien aufnahm.
Der gebürtige Vorarlberger David Helbock begann als Sechsjähriger mit dem Klavierspiel, studierte klassisches ebenso wie Jazzpiano und startete um die Jahrtausendwende seine internationale Karriere, die ihn zu Konzerten und Festivals auf allen Kontinenten führte. Er trat auf dem berühmten Montreux Jazz Festival ebenso auf wie beim North Sea Jazz Festival in den Niederlanden oder dem kanadischen Festival International de Jazz de Montréal, dem global größten Jazzfestival.
David Helbock ist Preisträger des weltweit größten Jazzpianosolo-Wettbewerbs des Jazzfestivals Montreux von 2007 und 2010 und gewann dort auch den Publikumspreis. 2012 veröffentlichte er mit „Purple“ ein Album, auf dem er ausschließlich Songs von Prince coverte. Sein Duo-Album „Playground“ (2022) mit der französischen Sängerin Camille Bertault erhielt eine seltene 5-Sterne-Bewertung in Down Beat, dem international bedeutendsten Jazzmagazin. Auch als vielseitiger, produktiver Komponist ist Helbock hervorgetreten.
In seinem neuesten Projekt bringt David Helbock die vielseitige E-Bassistin und Cellistin Julia Hofer aus Wien als Duopartnerin mit nach Gschwend. Mit einfallsreichen Effekten, rhythmischen Perkussionselementen im Flügel und dem dynamischen Wechsel zwischen Cello und E-Bass schaffen sie zusammen eine faszinierende Mischung aus ruhigen, träumerischen Eigenkompositionen und treibenden Grooves.

19:00 Uhr

Musik, ja Kunst überhaupt, kann für Diktaturen gefährlich sein. Würden anderenfalls autoritäre Machthaber sie nicht immer wieder verbieten? Gegen solche Unterdrückung wendet sich Phillip Dornbusch mit seinem Quintett Projektor. Die meisten Stücke auf dem dritten Projektor-Album, das den Titel Revolt trägt, speisen sich aus Liedern, die in Iran und Estland entstanden sind und während der Aufstände gegen das sowjetische Regime beziehungsweise die Islamische Republik gesungen wurden. Projektor nimmt Verbindung zu diesen Liedern auf, die nicht nur einfach Unterhaltung oder l'art pour l'art sind, sondern real etwas zum Einsturz bringen und jeglicher Repression ein Ende setzen wollen. Projektor präsentiert also Protestmusik, die sich dem Kampf für die Freiheit verdankt.
Seit einem Jahrfünft gehört der Saxophonist Phillip Dornbusch zu den Fixgrößen der Berliner Jazzszene. Projektor zählt zu den stabilsten Formationen im kulturellen Hotspot der Hauptstadt. Doch Dornbusch liebt auch eigene Herausforderungen. Unmittelbar nach der Veröffentlichung von Revolt hat er seine Koffer gepackt und versucht sein Glück in New York, wo er nach zusätzlicher Inspiration für seine Musik Ausschau hält.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnet Phillip Dornbuschs Projektor als "jugendliche Überflieger der deutschen Szene". Mit ihrem unverwechselbaren Sound, einer Fusion aus zeitgenössischem Jazz und Avantgarde, interpretiert die international besetzte Band musikalische Elemente aus der estnischen und iranischen Tradition neu, verwandelt sie und liefert im bilderhaus frische, energiegeladene Musik, die glänzt, groovt und fesselt.

19:00 Uhr

Es begann im afro-amerikanischen Umfeld der South Side von Chicago. Nach ersten Auftritten in der Kirche und Versuchen, in einer Gesangsgruppe die Jackson 5 nachzuahmen, wandte sich Steve Coleman als Vierzehnjähriger dem Altsaxophon zu. Er hörte Aufnahmen von Charlie Parker, Sonny Rollins und John Coltrane. Und fing an, sich professionell mit dem Jazz zu beschäftigen. Ende der achtziger Jahre zog er nach New York und spielte mit Größen wie Thad Jones und Mel Lewis, mit Sam Rivers, mit Cecil Taylor. Die erste „Steve Coleman and Five Elements“-Band, in der er damals seine Improvisations-Weise entwickelte, trat zeitweilig als Straßenmusik-Ensemble auf.
Seit 1985 nimmt Steve Coleman eigene Musik als Bandleader auf. Als Sideman wirkte er auf zahllosen Aufnahmen mit, in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre etwa auf fünf Alben von Dave Holland, u.a. mit Jack DeJohnette. Seine Vielseitigkeit zeigt sich an Projekten seit den neunziger Jahren. So entwickelte er im Pariser Forschungszentrum für Computer-Musik IRCAM ein improvisierendes Computer-Programm, das dann als „Bandmitglied“ bei einem Auftritt der Coleman-Gruppe am 11. Juni 1999 in Paris verwendet wurde. Nach Phasen musikalischer Abstraktion signalisieren die jüngsten Aufnahmen und Live-Auftritte der Band eine kraftvolle, energiegeladene Rückkehr zum "Groove Funk".
Colemans Spiel auf dem Saxophon wirkt in seiner klaren, schlanken Tonbildung und der äußerst beweglichen Linienführung virtuos und cool. Der Klarinettist Don Byron bezeichnete ihn als „Ausnahmepersönlichkeit der amerikanischen Musikgeschichte“, und der Pianist Vijay Iyer sagte im Jahr 2010: „In meinen Augen ist Steve Coleman so bedeutend wie John Coltrane.“

19:00 Uhr