Über zwei Jahre hält der schreckliche Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine die Welt schon in Atem und immer noch ist kein Ende des unvorstellbaren Leids in Sicht. Daran wollen die Gezeitenkonzerte mit diesem Konzert des ukrainischen Exilorchesters MRIYA erinnern. Vom Krieg in der Ukraine sind nicht nur Soldaten betroffen, sondern ganz besonders auch Frauen und Kinder – darunter auch unzählige Künstlerinnen der ukrainischen Spitzenorchester. Viele der jungen Frauen sind auch nach Deutschland geflüchtet. Dort fanden sie sich schnell zu einem Kammerensemble zusammen, um sich eine neue künstlerische Heimat im Exil aufzubauen: Hieraus ist bereits im Frühjahr 2022 das Exilorchester MRIYA („Der Traum“) entstanden, das aus Musikerinnen und Musikern der besten Orchester der Ukraine besteht und ein starkes Zeichen für die ukrainische Kultur in Deutschland setzen will. Das gelingt sehr erfolgreich: Unter der künstlerischen Leitung der jungen Bratschistin Kateryna Suprun spielte das Orchester bereits in der Laeiszhalle Hamburg oder der Berliner Philharmonie mit internationaler Presseresonanz und trat darüber hinaus bereits in zahlreichen deutschen Städten sowie in der Schweiz und in Österreich auf.
Ein Streichquartett aus den Reihen des Orchesters war bei den Gezeitenkonzerten bereits 2022 im Rahmen der „Langen Nächte der Gipfelstürmer“ zu erleben und zwei der jungen Musikerinnen – die Geigerin Yevheniia Zeziukova und die Cellistin Olga Driga – zieren auch die aktuelle Fotoserie im Saisonprogramm. Es schließt sich also auf wunderbare Weise ein Kreis, wenn die beiden Musikerinnen nun gemeinsam mit ihrem Orchester nach Ostfriesland zurückkehren. Neben den populären Streichersuiten von Edvard Grieg und Gustav Holst erklingt mit Kompositionen von Vasyl Barvinsky und Hanna Gavrylets auch Musik aus der ukrainischen Heimat des Orchesters.

Edvard Grieg (1843-1907)
„Aus Holbergs Zeit“ Suite im alten Stil op. 40
Hanna Gavrylets (1958-2022)
Chorale Vasyl Barvinsky (1888-1963)
Prayer Gustav Holst (1874-1934)
St. Paul‘s Suite op. 29/2 H 118

Ukrainisches Exilorchester MRIYA
Kateryna Suprun (Musikalische Leitung)

„Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen: unsre Glock hat neun geschlagen“ – in früheren Zeiten sorgte der Ruf des jeverschen Nachtwächters für Ruhe und Ordnung. Im historischen Gewand lassen unsere Gästeführer diese Tradition bei Einbruch der Dunkelheit noch einmal lebendig werden. Ausgestattet mit Laterne, Horn und Hellebarde führen sie durch das abendliche Jever zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dabei gewähren sie Einblicke in das damalige Leben und die spannende Stadtgeschichte Jevers.

Dieser Lehrgang richtet sich an alle, die die Qualifikation zum betrieblichen Ersthelfer erlangen möchten oder diesen für den Führerscheinerwerb benötigen. Für Teilnehmer, die aus privatem Interesse erstmals einen Erste Hilfe Kurs besuchen möchten, ist dieser Lehrgang ebenfalls die richtige Wahl. Für Auszubildende in Gesundheitsberufen ist dieser Grundkurs ebenfalls erforderlich.

Auch Übungsleiter und Trainer sowie Leiter von Jugendgruppen benötigen diese Ausbildung genauso wie Angehörige der Feuerwehren für die Truppmannausbildung.

In diesem Lehrgang werden die Fähigkeiten vermittelt, die bei nahezu allen Notfällen angewandt werden und die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes (lebensrettend) überbrücken können.

Folgende Themen werden unter anderem im Kurs behandelt:

 Versorgung von Wunden und Knochenbrüchen
 Maßnahmen bei Atem- und Kreislaufstörungen
 Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislauf-Stillstand

Der Lehrgang umfasst 9 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten.

EHB/2024/55

Bitte beachten Sie, dass dieses Konzert um 19 Uhr beginnt und nicht wie im gedruckten Programm angekündigt um 17 Uhr! 

Daniel Hope fühlt sich in Ostfriesland pudelwohl und kommt immer wieder gerne. „Tolles Publikum, tolles Festival!“ hinterließ er zuletzt im Gästebuch der Gezeitenkonzerte. Zusammen mit dem Ensemble AIR hat er
das durch die Corona-Bedingungen sehr besondere Festival 2021 eröffnet, und 2024 spielt er nun sein bereits siebtes Gezeitenkonzert. Der Geiger ist einer der Superstars der Klassikwelt und besitzt außerdem ein großes Talent, dem Publikum die Musik auch verbal näher zu bringen, was er zum Beispiel als Buchautor und regelmäßig als Moderator seiner eigenen Radiosendung tut.
Mit „Irish Roots“ ist sein Konzert überschrieben, eine Anspielung auf Daniel Hopes Herkunft. Er sei ein „südafrikanisch-britischer Geiger mit verworrenen irisch-deutsch-kosmopolitischen Wurzeln“, schrieb dazu einst die ZEIT. Die Erklärung: Daniel Hope wurde in Südafrika geboren, ein Ur-Urgroßvater väterlicherseits stammte aber aus der irischen Stadt Waterford, die Familie seiner Mutter aus Deutschland. „Irland ist eine Heimat, in der ich nie gelebt habe“, sagt Daniel Hope selbst.
Zu hören ist in der St. Magnuskirche Esens irische Folklore, aber auch Musik von so bekannten nicht-irischen Komponisten wie Antonio Vivaldi oder Henry Purcell. Außerdem steht James Oswald auf dem Programm, der Name eines waschechten Schotten, der in seinem eigenen Musikverlag zwölf Bände mit schottischer Folklore veröffentlichte. Man darf gespannt sein und sich auf einen mit Sicherheit wieder äußerst kurzweiligen Abend freuen.

Werke von Antonio Vivaldi, Henry Purcell, James Oswald u. a. sowie irische
Volksmusik

Daniel Hope (Violine)

Ensemble AIR
Simos Papanas (Violine)
Nicola Mosca (Violoncello)
Emanuele Forni (Laute)
Naoki Kitaya (Cembalo)
Michael Metzler (Percussion)

Franz Schubert (1797-1828)
Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ für Singstimme und Klavier D 795 nach Gedichten von Wilhelm Müller

Ohne Franz Schubert wäre das Kunstlied womöglich nie aus der Nische herausgetreten, in der es vor ihm gestanden hatte. Hunderte Lieder schrieb er zu Anfang des 19. Jahrhunderts und war sich dabei wohl durchaus bewusst, mit der ebenso schlichten wie kunstvollen, den Flügel zum gleichberechtigten Partner des Sängers erhebenden Form und der musikalischen Gestaltung, die dem emotionalen Gehalt der vertonten Gedichte genau entsprach, etwas vollkommen Neues zu schaffen. Leider blieb er damit ohne nennenswerten Erfolg zu Lebzeiten, erreichte dafür aber eine umso größere Nachwirkung: Das Kunstlied wurde erst durch ihn zu einer der zentralen Gattungen der musikalischen Romantik.

Der Zyklus „Die schöne Müllerin“ wiederum, 20 Lieder nach Gedichten von Wilhelm Müller, die ihre Entstehung einer schwärmerischen Liebe des jungen Dichters verdanken, enthält einige der beliebtesten Lieder, die Schubert geschrieben hat. Geschätzt und geliebt werden sie für ihren ehrlichen, ergreifenden Ausdruck. Sie erzählen die Geschichte einer unglücklichen Liebe, und man hat den Zyklus auch als „Liednovelle“ bezeichnet. Schubert schrieb diesen Zyklus im Jahr 1823; die erst kurz zuvor erschienenen Gedichte Wilhelm Müllers inspirierten ihn offenbar auf Anhieb und beflügelten seine Kreativität. Auch eine schwere Erkrankung konnte seine Produktivität nicht bremsen, einige der Lieder entstanden sogar im Krankenhaus.

In der Neuen Kirche Emden können Sie Schuberts „schöne Müllerin“ mit dem Tenor Julian Prégardien genießen, der sich längst vom Sohn seines großen Vaters Christoph zu einem der gefragtesten Liedsänger unserer Zeit entwickelt hat, seit 2017 Professor für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München ist und mit dem Pianisten Daniel Heide ein bestens eingespieltes Duo bildet.

Julian Prégardien (Tenor)
Daniel Heide (Klavier)

Die „Gipfelstürmer“-Reihe hat sich zu einem wahren Besuchermagneten im Rahmen der Gezeitenkonzerte entwickelt. Denn Matthias Kirschnereit hat einen untrüglichen Riecher für herausragende Talente, die es schaffen, mit jugendlicher Spielfreude und technischer Meisterschaft in mitreißenden
Konzerten das Publikum zu begeistern.
In diesem Jahr rollen die Gezeitenkonzerte den roten Teppich aus und laden ein zur Premiere eines ganz neuen Gipfelstürmer-Formats: Bei unserer großen „Gipfelstürmer-Operngala“ treten die besten Gesangstalente der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und der Hochschule für Musik und Theater Rostock auf. Die herausragenden jungen Stimmen widmen sich gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester Bremerhaven unter der Leitung von Generalmusikdirektor Marc Niemann an diesem Abend den größten Hits und interpretieren mit frischem Esprit die schönsten Arien, Duette und Ouvertüren aus bekannten Opern.
Freuen Sie sich auf spritzige Belcanto-Klassiker von Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini und Gioachino Rossini sowie unsterbliche Melodien von Wolfgang Amadeus Mozart und Georges Bizet. Und vielleicht gesellt sich ja auch noch der ein oder andere Hit aus Operette und Musical dazu? Lassen Sie sich überraschen – denn das genaue Programm wollen Ihnen die jungen Gesangstalente jetzt noch nicht verraten. Doch fest steht schon jetzt, dass dieser Abend für beste Laune sorgen und das Herz jedes Musikliebhabers höherschlagen lassen wird. Bühne frei für den Opern-Nachwuchs. Aber Achtung: An diesem Abend herrscht akute Ohrwurmgefahr!

Gesangs-Studierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und der Hochschule für Musik und Theater Rostock
Philharmonisches Orchester Bremerhaven Marc Niemann (Musikalische Leitung)

Dieser Lehrgang richtet sich an alle, die die Qualifikation zum betrieblichen Ersthelfer erlangen möchten oder diesen für den Führerscheinerwerb benötigen. Für Teilnehmer, die aus privatem Interesse erstmals einen Erste Hilfe Kurs besuchen möchten, ist dieser Lehrgang ebenfalls die richtige Wahl. Für Auszubildende in Gesundheitsberufen ist dieser Grundkurs ebenfalls erforderlich.

Auch Übungsleiter und Trainer sowie Leiter von Jugendgruppen benötigen diese Ausbildung genauso wie Angehörige der Feuerwehren für die Truppmannausbildung.

In diesem Lehrgang werden die Fähigkeiten vermittelt, die bei nahezu allen Notfällen angewandt werden und die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes (lebensrettend) überbrücken können.

Folgende Themen werden unter anderem im Kurs behandelt:

 Versorgung von Wunden und Knochenbrüchen
 Maßnahmen bei Atem- und Kreislaufstörungen
 Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislauf-Stillstand

Der Lehrgang umfasst 9 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten.

EHB/2024/6

Spektakuläres Schlagzeugspiel und Percussion-Power, dargeboten von fünf Trommelvirtuosen aus Afrika, Südamerika, Asien und Europa – das ist Drums United. Vor der malerischen Kulisse des Leeraner Binnenhafens erzählen Drums United in ihrem Programm „Birth of the Beat“ die Geschichte der Trommel in einer unterhaltsamen musikalischen Weltreise, die in dieser Form noch nie auf die Bühne gebracht wurde.
Viele Kulturen verehren die Trommel als Mutter aller Instrumente. Sie ist wohl das erste und archaischste Instrument der Menschheit. Der Ursprung der Musik. Auch heute noch versetzen uns Rhythmus und Klang einer authentisch gespielten Trommel weit zurück zu unseren Ursprüngen. Doch Trommeln und Rhythmus haben sich im Laufe der Jahrtausende in unzähligen Formen entwickelt – von den ersten einfachen afrikanischen Trommeln bis zu den heutigen aufwendigen Drum-Sets und Drum-Computern. „Birth of the Beat“ macht sich auf die Suche nach der rhythmischen DNA in all ihren faszinierenden Ausprägungen und verbindet die unterschiedlichen Trommelkulturen der Welt.
Drums United sind eine All-Star-Band mit fünf Meistertrommlern aus vier Erdteilen: Der niederländische Schlagzeuger Lucas van Merwijk spielt gemeinsam mit Alper Kekeç (Türkei), Marco Toro (Venezuela), Moussé Pathé (Senegal) und Niti Ranjan Biswas (Bangladesh). Dabei gibt es eine Vielfalt an Percussion-Instrumenten zu bestaunen: Congas, Bongos, Talking Drums, Djembes, Shaker, Cajón und Tablas treffen auf Drumset und Samples spielende Drum-Computer.
Virtuose Trommelkuns wird gepaart mit Gesang, Tanz und eindrucksvollen Projektionen zu einer rhythmischen Reise zu den Trommelkulturen der Welt. Drums United lassen voller Dynamik die Utopie von einer harmonischen und geeinten Weltgemeinschaft Wirklichkeit werden. „Im Banne der Trommeln“ lautet ein altes Sprichwort, das bei einem Konzert von Drums United zur erlebbaren Wirklichkeit wird.

Drums United
Lucas van Merwijk (Drums & Percussion)
Alper Kekeç (Oriental Percussion)
Marco Toro (Latin Percussion)
Moussé Pathé (African Percussion)
Niti Ranjan Biswas (Tablas)

Norderney 1930 bis Mitte der 50er-Jahre: Nach einem Schicksalsschlag findet Lissy auf ihre Heimatinsel Norderney Zuflucht. Aber nur zögernd kann sie sich wieder für ein neues Glück öffnen. Ihre dunkelhaarige Tochter Marina ist ein fröhliches, unkompliziertes Kind und rührt zu gern im Salon Farben an. Während des Zweiten Weltkriegs gelangt sie 1941 als Zwölfjährige mit der Kinderlandverschickung nach Österreich. Mit Resi, ihrer neuen Freundin, sammelt sie für deren Mutter Heilpflanzen und Bergkräuter, aus denen Cremes und Tees bereitet werden. Zurück auf der Insel wird auch Marina Friseurin. Nach dem Krieg, als Norderney Erholungszentrum für britische Soldaten und ein Schmugglerparadies wird, mixt sie eigene Pflegeprodukte und verkauft sie auf dem Schwarzmarkt. Ihr Freund seit Kindertagen, Gretes Sohn Siebo, der Pharmazie studiert, hilft ihr, die Shampoos und Lotionen herzustellen. Wie ihre Großmutter Frieda verkuppelt auch sie gern Paare. Doch ein alter Feind der Familie gönnt der jungen Frau ihr Glück nicht, und als bei einer großen Polizeirazzia das Conversationshaus umstellt wird, droht Ungemach ...

Die freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin und lebt in Hamburg. Viele Jahre schrieb sie für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine, inzwischen konzentriert sie sich ganz auf ihre Romane, die regelmässig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste zu finden sind. Bei der Recherche zu einem ihrer Romane faszinierte sie die glanzvolle und wechselhafte Geschichte Norderneys und die Idee entstand, eine vierbändige Saga zu schreiben. Diese Reihe spielt rund um einen Friseursalon auf Norderney während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Einlass: 19*:30 Uhr

„Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen: unsre Glock hat neun geschlagen“ – in früheren Zeiten sorgte der Ruf des jeverschen Nachtwächters für Ruhe und Ordnung. Im historischen Gewand lassen unsere Gästeführer diese Tradition bei Einbruch der Dunkelheit noch einmal lebendig werden. Ausgestattet mit Laterne, Horn und Hellebarde führen sie durch das abendliche Jever zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dabei gewähren sie Einblicke in das damalige Leben und die spannende Stadtgeschichte Jevers.

Das Bundesjazzorchester, die U24-Nationalmannschaft des Jazz, kommt nach Emden. 90 Minuten Spielfreude, Energie, Teamgeist, Eleganz, Improvisation und genaues Spiel erwarten Sie am 30. Juni beim Konzert im Van-Ameren-Bad. Begleitet wird das BuJazzO von Tom Gaebel, selbst Mitglied des Ensembles in den Jahren 2000 bis 2002. Tom Gaebel gilt als einer der führenden Vokalisten auf den großen Bühnen
der Republik. Von der Kritik als musikalisches Phänomen geadelt, verehren und lieben ihn seine Fans als „Dr. Swing“. Ausgezeichnete Vielfalt und ewige Jugend machen das Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland aus. 1988 von Peter Herbolzheimer gegründet, gilt das BuJazzO, wie es liebevoll genannt wird, heute als ausgezeichnete Talentschmiede für zukünftige Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker.
Unter der musikalischen Leitung von Ansgar Striepens erklingt eine Mischung aus den beliebtesten Songs von Tom Gaebel, neu arrangierten Fußballhymnen und Bigband-Musik zum Fußballfest, bei dem auch das
BuJazzO-Vokalensemble besonders zur Geltung kommt.
Lassen Sie sich überraschen!

Tom Gaebel (Gesang)
Bundesjazzorchester
Ansgar Striepens (Musikalische Leitung)

Bei dieser einzigartigen inszenierten Stadtführung begleitet Sie Fräulein Maria durch die historische Altstadt. Bis heute läutet jeden Abend die Kirchenglocke, damit Fräulein Maria den Weg zurück nach Jever findet. Nun kehrt sie zurück und erkennt ihre Stadt kaum wieder. Fräulein Maria lädt das seltsam gekleidete Fußvolk ein, mit ihr nach dem Rechten zu schauen und berichtet auf ihrem Leben mit spannenden Geschichten aus vergangenen Zeiten.

Die Feindschaft zwischen Israelis und Palästinensern ist kein Naturgesetz. Würde sie nicht immer wieder geschürt, könnte sie überwunden werden. In diesem Konzert spielen Musiker aus dem gesamten Nahen Osten gemeinsam in perfekter Harmonie und beweisen die verbindende Kraft der Musik. Sie setzen damit ein Zeichen gegen den schrecklichen Krieg in Gaza. Die Musikerinnen und Musiker dieses Konzerts studieren an der Barenboim-Said-Akademie, einer kleinen Musikhochschule in Berlin für Stipendiaten aus Israel, den Palästinensischen Autonomiegebieten, dem Libanon, Ägypten und der Türkei. Sie wurde 2015 von dem amerikanisch-palästinensischen Literaturkritiker Edward Said und dem argentinisch-israelischen
Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim gegründet, der zuvor schon in seinem West-Eastern-Divan Orchestra seine Vision eines friedlichen Miteinanders aller Menschen im Nahen Osten umgesetzt hatte. An der Violine ist außerdem Daniel Barenboims Sohn Michael mit von der Partie, Professor und Dekan an der Barenboim-Said-Akademie.
Das Programm dieses Konzerts ist denkbar bunt: Mozarts Quintett A-Dur KV 581 ist sozusagen die kammermusikalische Schwester seines Klarinettenkonzerts. Wie dieses entstand es für den mit Mozart befreundeten Klarinettisten Anton Stadler. In das Klavierquintett f-Moll op. 34 investierte Johannes Brahms besonders viel Arbeit, denn bevor es seine endgültige Gestalt erhielt, schrieb Brahms zwei andere Fassungen, eine nur für Streicher und eine für zwei Klaviere. Ganz zufrieden war er aber nur mit der
heute erklingenden dritten Fassung. Kontrastiert werden diese beiden Werke mit Arnold Schönbergs faszinierender, in Zwölftontechnik geschriebener Phantasy op. 47 für Violine und Klavier, die 1949 im amerikanischen Exil entstand und anlässlich von Schönbergs 75. Geburtstag uraufgeführt wurde.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Quintett A-Dur für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello KV 581
Arnold Schönberg (1874-1951)
Phantasy für Violine und Klavier op. 47
ohannes Brahms (1833-1897)
Quintett f-Moll für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello op. 34

Michael Barenboim (Violine)
Katia Abdel Kader (Violine)
Eden Meyer Khaiat (Viola)
Izak Nuri (Violoncello)
Itamar Carmelli (Klavier)
Ibrahim Alshaikh (Klarinette)

Nach Lera Auerbach im vergangenen Jahr wird mit Konstantia Gourzi nun zum zweiten Mal eine Komponistin im alljährlichen Porträtkonzert in der Kunsthalle vorgestellt. Mit von der Partie sind zwei prominente Musiker, die dem Publikum der Gezeitenkonzerte nach mehreren Auftritten schon bestens bekannt sind: Nils Mönkemeyer an der Viola und William Youn am Flügel.
Das Konzertprogramm ist überschrieben mit „Whispers – Musikalische Gedichte für die Natur“, denn alle Kompositionen haben einen Bezug zur Natur, so Konstantia Gourzi: „Die Idee wurde geboren, als ich vor ein paar Jahren eine sehr besondere Erfahrung im Botanischen Garten von Edinburgh machte. Dort ging ich spazieren und bewunderte die Vielfalt der Blumen und Bäume, bis ich auf einmal kein Zeitgefühl mehr empfand, als wäre ich in einem Traum, in einer parallelen Welt. Ich hörte leise Stimmen und war elektrisiert von der mannigfaltigen Schönheit.“
Die Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi wurde in Athen geboren. Sie studierte zunächst in ihrer Heimatstadt, später wechselte sie nach Berlin. Prägend waren für sie die Werke von Péter Eötvös, Sofia Gubaidulina, Hans Werner Henze, Aribert Reimann, Iannis Xenakis, Isang Yun und György Kurtág. Gourzi unterrichtete an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und ist seit 2002 Professorin für Ensembleleitung an der Münchner Musikhochschule. 2023 wurde sie mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet.

Konstantia Gourzi (*1962)
„Whispers – Musikalische Gedichte für die Natur“

wind whispers
für Klavier solo op. 85 (2020)

evening at the window II
Seven views from a Window für Viola solo, präpariertes Klavier und kleine
Schlagzeuginstrumente op. 75b (2020)

call of the bees
für Viola und Klavier op. 77b (2020)

a love song
für Viola und Klavier op. 63 (2015)

messages between trees
für Viola Solo und Bordun op. 84 (2020)

night whispers in a walnut tree
für Klavier Solo und Tonband op. 95a (2022)

melodies from the sea
für Viola, Klavier und kleine Schlagzeuginstrumente op. 86 (2020)

Nils Mönkemeyer (Viola & Bordun)
William Youn (Klavier)
Konstantia Gourzi (präpariertes Klavier & kleine Schlagzeuginstrumente)
Matthias Kirschnereit (Moderation)

Starcellist Jan Vogler, zum zweiten Mal zu Gast bei den Gezeitenkonzerten, war 13 Jahre lang „Erster Konzertmeister Violoncello“ der Staatskapelle Dresden und begann zugleich eine äußerst erfolgreiche Karriere als Solist. 1997 verließ er das Orchester und konzertiert seither als international gefragter Cellist, als Solist mit bekannten Orchestern und Dirigenten, aber auch als Kammermusiker. Seine CDs wurden vielfach ausgezeichnet. Er ist nicht nur auf vielen Festivals zu Gast, sondern auch selbst künstlerischer Leiter des Moritzburg Festivals und Intendant der Dresdner Musikfestspiele.
Den Abend in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden gestaltet er zusammen mit Matthias Kirschnereit und einem Programm der ganz großen Namen: Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Robert Schumann sind zu hören. In seiner berühmten fünften Cellosuite c-Moll BWV 1011 widmete sich Bach stärker als in den anderen Suiten den französischen Tänzen. Die Sonate für Violoncello und Klavier ist eine Gattung, die Beethoven praktisch neu „erfunden“ und etabliert hat. Die Cellosonate A-Dur op. 69 ist, nach zwei Frühwerken, Beethovens drittes Werk für diese Besetzung. Er schrieb sie 1808, etwa zur selben Zeit wie die berühmte fünfte Sinfonie. Gewidmet ist die Sonate einem Freund Beethovens, dem Hobby-Cellisten
Ignaz von Gleichenstein. Robert Schumann schrieb die Fantasiestücke op. 73 eigentlich für Klarinette und Klavier, und Übertragungen seiner Werke auf andere Instrumente lehnte er oft heftig ab. Dennoch erschienen, in diesem Fall offenbar mit Schumanns Einverständnis, die Fantasiestücke auch in alternativen Fassungen für Violine und für Cello. Und da Cellisten sich der drei kleinen Stücke immer wieder gerne annehmen, müssen sie wohl auch für ihr Instrument gut geeignet sein.

Robert Schumann (1810-1856)
Fantasiestücke op. 73
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
aus: Sechs Suiten für Violoncello solo
Suite Nr. 5 c-Moll BWV 1011
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate für Klavier Nr. 14 cis-Moll op. 27/2 „Mondscheinsonate“
Sonate Nr. 3 für Violoncello und Klavier A-Dur op. 69

Jan Vogler (Violoncello)
Matthias Kirschnereit (Klavier)

„Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen: unsre Glock hat neun geschlagen“ – in früheren Zeiten sorgte der Ruf des jeverschen Nachtwächters für Ruhe und Ordnung. Im historischen Gewand lassen unsere Gästeführer diese Tradition bei Einbruch der Dunkelheit noch einmal lebendig werden. Ausgestattet mit Laterne, Horn und Hellebarde führen sie durch das abendliche Jever zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dabei gewähren sie Einblicke in das damalige Leben und die spannende Stadtgeschichte Jevers.