Musik und ihre Bedeutung im Zeitalter der KI
Was ist der Unterschied zwischen einem Kunstwerk, das von einem Menschen gestaltet wurde, und einem, das eine Künstliche Intelligenz geschaffen hat? Die jüngsten Fortschritte auf dem Gebiet des Machine Learning haben es in vielen Kontexten unmöglich gemacht, zwischen menschlich und maschinell erzeugten Bildern, Texten oder sogar Musikstücken objektiv zu unterscheiden. Sobald wir jedoch wissen, dass eine Künstliche Intelligenz hinter einem Kunstwerk steckt, ändert sich zwangsläufig unsere Beziehung dazu. Dann sind wir geneigt, darin Originalität oder emotionale Tiefe zu vermissen, oder wir empfinden seine Struktur als unlogisch. Kurzum, ganz automatisch suchen wir Beweise dafür, wovon wir intuitiv ausgehen: Ein Algorithmus kann doch keine Kunst erschaffen, auf die wir mit authentischen Emotionen reagieren.
Aber was bedeutet es, wenn das eben doch geschieht: Wenn uns ein Bild, ein Gedicht oder eine Komposition berührt, obwohl das Werk nicht auf gelebter menschlicher Erfahrung basiert? Ist die Herkunft von Kunst letztendlich egal, wenn wir die Handschrift Künstlicher Intelligenz nicht mehr erkennen können? Diese Fragen eröffnen eine Debatte über die grundlegende Natur von Kunst und Kreativität.
Unser Programm „Kunst/Zukunft“ präsentiert Musikstücke, die entweder komplett, teilweise oder ganz ohne Künstliche Intelligenz komponiert worden sind. Wir verstehen dieses Konzert als ein Wahrnehmungsexperiment. Ohne nähere Informationen zu den Werken überlassen wir es Ihnen, den Hörer*innen, über die Herkunft der Klänge in diesem Konzert zu rätseln. Sie können selbst entscheiden, worin hier Bedeutung und Schönheit liegen.
Mit Werken von
Malte Giesen, Jennifer Walshe, Joanna Bailie, Justina Repečkaité,
Şahin Kureta, Yuri Demetz (UA) und Alfran García (UA)
ENSEMBLE RECHERCHE
Anja Clift, Flöte
Eduardo Olloqui, Oboe
Shizuyo Oka, Klarinette
Klaus Steffes-Holländer, Klavier
Christian Dierstein, Percussion
Adam Woodward, Violine
Sofia von Atzingen, Viola
Åsa Åkerberg, Violoncello
Lukas Nowok, Klangregie
Christie Finn, Sopran
Dieses Projekt ist Teil eines breit angelegten Vorhabens des Ensemble Recherche, in seiner Saison 2024/25 („What is Real/What is Not“) eine Diskussion über Künstliche Intelligenz und deren Auswirkungen auf Kunst und Kreativität anzustoßen.
Hallo, ich bin Maya.
