Jochen Müller-Brincken, Oboe
Manfred Lindner, Klarinette
Albrecht Holder, Fagott
Christian Lampert, Horn
Friedemann Rieger, Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Arie des Leporello „Madamina“ aus „Don Giovanni“ für Oboe, Klarinette, Fagott (Bearbeitung Trio di Clarone)
Wolfgang Amadeus Mozart
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, Es-Dur, KV 452
Jacques Ibert (1890-1962)
Cinq Pièces en Trio für Oboe, Klarinette und Fagott
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Quintett für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier, Es-Dur, op. 16
Die vier Herren von Profive gönnen ihrer Flötistin eine Pause und tun sich mit dem Pianisten Friedemann Rieger zusammen, um zwei der wunderbarsten Quintette für Klavier und Bläser zu musizieren: Sie stehen in den Werkverzeichnissen von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven einzig da – nicht nur deshalb werden sie oft aufeinander bezogen.
Mozart schuf sein Quintett 1784, während seiner fruchtbarsten Jahre in Wien. Wolfgang Hildesheimer schwärmt: „… und in der Tat, es ist einzigartig, in seiner Melodieführung und der Beherrschung des nicht von ihr zu trennenden Bläsersatzes: jedes Instrument führt sich in seiner tiefsten Eigenart vor; solistisch konzertierend und zugleich kantabel, ja singend, tritt es heraus, mitunter nur zu einer einzigen Figur, um sie dem nächsten Instrument in der ihm gemäßen Variante weiterzugeben: Es ist hier, als habe der Bläserklang die Melodik diktiert.“
13 Jahre später schuf auch Beethoven ein Quintett, das in manchem auf Mozart Bezug nimmt und doch ein eigenes Meisterwerk ist. Beethoven, der selbst ein hervorragender Pianist war, gibt dem Klavier mehr Raum und legt das Werk insgesamt größer an. Er überrascht mit spannenden Modulationen und schroffen Akzenten und weist auf seine erste Symphonie voraus.
Eingeleitet wird das Konzert mit einer der beliebten Bearbeitungen für Holzbläser: Hier schlüpfen Oboe, Klarinette und Fagott in die Rolle des Dieners Leporello aus Mozarts „Don Giovanni“. In der sogenannten „Register-Arie“ führt dieser der schockierten Elvira vor, wie viele Damen sein Herr schon verführt hat: Allein in Spanien sind es 1003!
In Frankreich liebt man den hellen, obertonreichen Klang der Holzbläser und eine gewisse humorvolle Leichtigkeit und Transparenz, die mit ihnen verbunden ist. Zu erleben ist das in den „Fünf Stücken für Trio“ von Jacques Ibert, die auf geistreiche Weise einen schönen Kontrapunkt zu den Werken der Wiener Klassik setzen und die den zweiten Teil des Konzerts einleiten.
Im Ensemble Profive sind an diesem Abend vier exzellente Bläsersolisten versammelt, die an den Musikhochschulen in Würzburg und Stuttgart unterrichten und darüber hinaus solistisch und in Kammermusikformationen aktiv sind. Mit dem Pianisten Friedemann Rieger kommt ein ebenso erfahrener und leidenschaftlicher Kammermusiker dazu.
Hausöffnung: 18:30 Uhr