Oratorium "Israel in Egypt"
Georg Friedrich Händels Oratorium mit dem Kammerchor der Neuapostolischen Kirche Wilhelmshaven unter der Leitung von Gerrit Junge (Wilhelmshaven). Christina Germolus (Sopran, Berlin), Matthias Dähling (Altus, Hamburg), Florian Sievers (Tenor, Leipzig) werden begleitet vom international besetzten Barockorchester „la dolcezza“ auf historischen Instrumenten mit Konzertmeisterin Veronika Skuplik (Oldenburg).
„Israel in Egypt“ ist ein Schlüsselwerk in Georg Friedrich Händels (1685 – 1759) Oratorienschaffen. Von der Nachwelt seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts als das Urbild Händelscher Oratorienkunst schlechthin gefeiert und neben dem „Messiah“ sicherlich das am häufigsten aufgeführtes Oratorium, hatte „Israel in Egypt“ bei den englischen Zeitgenossen zunächst wenig Erfolg. Zwar erkannten diese in der an Ereignissen reichen Geschichte vom Auszug Israels aus Ägypten Parallelen zu ihrer eigenen Situation in einem politischen Konflikt mit Spanien; doch die dichtgedrängte Erzählung von so schrecklichen Dingen wie Pest, Fleckenfieber, Geschwüren, Fliegen, Läusen, Heuschrecken, Hagel, Feuer und Finsternis, wie sie der erste Teil des Oratoriums lieferte, irritierte das Publikum ebenso, wie die geballte Chorwucht, die massige Blockhaftigkeit der Musik.
„Israel in Egypt“ ist dasjenige der Oratorien, in dem Händel sich intensiv und bewusst mit den Möglichkeiten und Grenzen der Oratorienkomposition auseinandersetzte – und dessen bis an den Rand des Scheiterns getriebene musikalische Experimente so viele Erkenntnisse in sich bargen, dass es für die weitere Entwicklung der Gattung entscheidende Bedeutung erlangte.
„Israel in Egypt“, am 04. April 1739 im Haymarket Theatre in London aus der Taufe gehoben, steht als klangmächtiges Oratorium beispielhaft für den musikalischen und inhaltlichen Aufbruch in neue Klangwelten der damaligen Zeit. Händel hat erstmals nicht die Geschichte einzelner Personen erzählt, sondern die eines Volkes – des Volkes Israel und seines Auszugs aus der ägyptischen Sklaverei. Folgerichtig stehen die Chöre im Mittelpunkt. Auch bei den musikalischen Mitteln setzte Händel geradezu auf expressionistische Töne, besonders bei der Schilderung der biblischen Plagen. Mit seiner bildhaften musikalischen Sprache und den packenden Chorszenen ist das Oratorium wie gemacht für die ausgefeilte Ausdeutung der textlichen und musikalischen Details des Kammerchores und des Barockorchesters unter der Leitung von Gerrit Junge. Die Banter Kirche ist mit ihrer Größe und der außergewöhnlichen Akustik ein ausgezeichneter Raum für dieses Eröffnungskonzert der diesjährigen Konzertreihe unter dem Motto "Klangwelten 20252.
Einlass 17.30 Uhr
Eventuell sind noch Karten an der Abendkasse erhältlich.