Kurdisch-zazaische Musik, eine Klangwelt an der Grenze zwischen Iran und der Türkei, eine Klangwelt von eigener Schönheit, einer zeitlosen. Einzigartig auch das Instrument, das Ahmed Aslan spielt, eine Mixtur aus Baglama und Flamenco-Gitarre, die er selbst erdacht und gebaut hat und beherrscht wie niemand sonst.
Über ihr entfaltet er seinen meditativen Gesang mit einer Stimme, die robust klingt und warm, aber auch ergreifende Höhen erreichen kann. Man fühlt sich ein in die mythische Tradition des alevitischen Glaubens, in Aslans Konzerten ist es mitunter, als versuche sie, sich der Erde zu entwinden, auf der seine Musik spielt. "Wind und Zeit" hieß sein erstes Solo-Album, "Va u Waxt", sein zweites hieß "Meleeklerin Dansi", das ist der "Tanz der Engel", sein jüngstes besingt die "Budala Auras", die "Aura des Narren".
In der Türkei ist Ahmet Aslan ein Star, spätestens seitdem seine Musik in der populären Fernsehkrimiserie „Eşkiya Dünyaya Hükümdar Olmaz“ („Herrscher der Unterwelt“) verwendet wurde. Und sein Erfolg hat einen durchaus niederländischen Touch, denn er entwickelte die Di-Tar bei Codarts World Music in Rotterdam.
Diese Musik in der Christuskirche hören am Platz des europäischen Versprechens, es macht erfahrbar, welche eine immense Weite die europäische Kultur besitzt und wie nah einem dieses Europa kommen kann. Und dass solche Musik einen Raum braucht, in dem sie sich weiten kann, einen europäischen Raum, der sich gleichsam nach oben hin öffnet. Die Akustik der Christuskirche, das hat sich immer wieder erwiesen, ist wie gemacht für akustische Instrumente und meditativen Gesang.