Sie waren wohlerzogen. Wenn Jacob oder Wilhelm Grimm in jungen Jahren ihrer geliebten Tante Henriette einen Brief schrieben, beendeten sie ihn mit einer schwungvollen Grußformel: „Ich und meine Geschwister empfehlen uns Ihrer ferneren Gewogenheit und Liebe und ich bin Dero Gehor-samer Neveu (Neffe).“

Henriette Zimmer, die „theuerste und liebste Jungfer Tante“, war die unverheiratete Kammerfrau der Landgräfin von Hessen-Kassel und griff der Familie ihrer Schwester Dorothea nach dem Tod des Vaters Philipp Grimm immer wieder unter die Arme. Die Neffen dankten es ihr über Jahre hin mit interessanten und gut formulierten Briefen, die die Adressatin, orthographisch weniger sattelfest, ausführlich beantwortete.

Die Kasseler Kulturhistorikerin Andrea Linnebach hat diese und weitere Preziosen, etwa den Austausch der Brüder Grimm mit ihrer Mutter und ihrem Großvater, in einem dicken Band erstmals herausgegeben. Er ist eine Fundgrube. Nicht nur die familiären Verhältnisse gewinnen kräftig an Farbe, sondern auch das Alltagsleben und die Zeitverhältnisse um 1800.

Lesung und Gespräch bei Kaffee und Kuchen, Moderation: Klaus Brill

Einlass: 15:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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