„Wir haben 4000 Jahre lang zugeschaut, jetzt haben wir es gesehen.“

Mit diesem Zitat aus dem Manifest der italienischen Feministin Carla Lonzi eröffnet die Performance von Barletti/Waas einen Abend des Mitdenkens, Infragestellens und tastenden Erkundens gleichberechtigter Beziehungen.

In vier Gesprächen diskutierte die derzeit nicht nur in Italien wiederentdeckte Vordenkerin des philosophischen Feminismus mit ihrem Ex-Partner über Kunst, Liebe, Gleichheit und Machtverhältnisse. Es geht um die Rolle der Frau, um die Idealisierung des (männlichen) Genies und um das Bedürfnis nach Bewunderung. Lonzis radikale Antwort auf das alles lautete: „Geh ruhig!“

Der Abend ist ein erstes Work-In-Progress-Showing einer Residenz am TD Berlin und bringt revolutionäre Texte der 1970er Jahre mit Tagebuchnotizen, Briefen, Träumen, Gedichten und Gedanken in Dialog. Eine Reise durch über fünf Jahrzehnte Feminismus, Philosophie, Religion, Familie und Marxismus – hin zu einem hochaktuellen Prozess der Selbstbewusstwerdung. Lieder, Musik, Gespräche und Pausen strukturieren das gemeinsame Nachdenken. Das Publikum erwartet keine fertige Erzählung, es sitzt mit den Performenden im selben Denkraum, auf den Spuren der radikalen Denkerin Carla Lonzis und all der Frauen, die dem Wahnsinn patriarchaler Machtausübung etwas entgegensetzen wollten.

IDEE / REGIE / SPIEL Lea Barletti / Werner Waas MUSIK / SPIEL Harald Wissler GEFÖRDERT DURCH eine NFT-Netzwerk-Residenz am TD Berlin, ermöglicht durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln des Beauftragten für Kultur und Medien KOPRODUKTION TD Berlin

BARLETTI / WAAS sind Lea Barletti und Werner Waas. Ihre künstlerische Zusammenarbeit begann in den 90er Jahren in Rom, führte über München und Lecce nach Berlin. In über zwei Jahrzehnten haben sie eine Vielzahl von Theaterarbeiten realisiert, ein Dramatiker*innen-Forum gegründet, das mehrjährige Experimentierfestival K-Now entwickelt und den Theaterbereich des süditalienischen Kulturzentrums Manifatture Knos mitaufgebaut und geleitet. Sie haben zahlreiche Stücke übersetzt, internationale Kooperationen initiiert und mit Künstler*innen aus ganz Europa und darüber hinaus zusammengearbeitet. Seit 2012 haben sie sich besonders mit ihren Arbeiten zu Peter Handke einen Namen gemacht. Seit 2016 produzieren sie regelmäßig am TD Berlin.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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