17. Kasseler JazzFrühling

Auf seinem neuen Album »Letter to Milos« vereint Marco Mezquida erneut sein Trio, mit dem er bereits die beiden Alben »Ravel’s Dreams« (2017) und Talismán (2019) aufnahm. Zusammen mit Aleix Tobias an Drums und Percussion sowie Martín Meléndez am Cello entsteht ein spielerisch wie farbenfroher Klang, der sich durch alle Kompositionen zieht. Dabei kehren die drei in vertraute Gefilde traditioneller iberischer Musik zurück, laben sich an ihrer Vorliebe für die Idee des Synkretismus (in diesem Fall der Verbindung aus Son Cubano und brasilianischer Samba) oder widmen sich ihren üblichen Ausflüchten in die Romantik, jedoch mit Anleihen aus Free Jazz, Blues, Zirkusmusik und ganz viel Groove. Für Marco Mezquida ist das Album ein aufrichtiges Zeugnis seiner künstlerischen Identität in der aktuellen Zeit und im Persönlichem gleichzeitig ein Liebesbrief an seinen Sohn im ersten Lebensjahr.
»Letter to Milos« schlägt neue und verzweigte Pfade in die gewohnte Klanglandschaft. Dem meditativen und hypnotischen Sound eines »Nacimiento« oder »Infinito« steht der kraftvoll ausdruckstarke Groove von »Charrada de la vida« oder »Sonajero« gegenüber. Progressiver Pop wie in „El cielo en tus brazos“ wandelt sich zu Blues in „Percebes y zamburiñas“, minimalistischem Punk in »Pauta completa« und freien Strukturen in »Onírico« und »Umbilical«. Dabei bleibt die Musik immer eine Hommage an die iberische Musik mit ihren verschiedenen Stilen (Corrido Maragato, Ajechao, Sorteao oder Bulería). Weitere Einflüsse aus Cuba und Brasilien lassen sich genauso erahnen wie Anklänge aus der Romantik (Brahms im Besonderen) und der Welt des Jazz. All dies findet sich in diesem musikalischen Brief »Letter to Milos«.

Einlass eine Stunde vor Beginn

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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