Bachs "Bauernkantate" & "Kaffeekantate"
Open Air im Innenhof des Schlossmuseums Jever (bei sehr schlechtem Wetter in der St.Geoargs-Kirche Sengwarden)

Johann Sebastian Bachs Huldigungsmusik mit Augenzwinkern, die „Bauernkantate“, als Open Air-Aufführung zusammen mit der “Kaffeekantate“ im Innenhof des Schlossmuseums zu Jever.
Die halbszenische Aufführung mit dem “Ensemble Klassik am Meer“, Wolf Matthias Friedrich (Bass), Christina Germolus (Sopran) & Michel Gattwinkel (Tenor) wird geleitet von Torsten Johann.

1724 trat Johann Sebastian Bach seine Stelle als Thomaskantor in Leipzig an und komponierte fortan für jeden folgenden Sonntag eine Kirchenkantate sowie Motetten und Passionen. Bis 1730 eskalierte sein schlechtes Verhältnis zum Rat der Stadt und er hatte bereits mit der Suche nach einer anderen Anstellung begonnen, als sich schließlich unter dem neuen progressiven Rektor der Thomasschule seine Arbeitsbedingungen verbessern.

Bach übernahm bereits kurz zuvor die Leitung des studentischen „Collegium musicum“ der Universität, das im „Zimmermannischen Caffe-Hauß“ regelmäßig probt und konzertiert, und begibt sich damit in neue Klangwelten: Er komponiert weltliche Auftragswerke, Huldigungs- Geburtstags- und Trauerkantaten, oft mit dem Titel „Dramma per musica“, ein gängiger Ausdruck in dieser Zeit für „Oper“. Natürlich wurde auch die ironische „Kaffeekantate“ bei Zimmermann uraufgeführt, das Stück behandelt das bürgerliche Laster übermäßigen Kaffeegenusses: Herr Schlendrian, der seiner Tochter eigentlich den Kaffee verbieten möchte, wird von ihr charmant um den Finger gewickelt.

Bachs möglicherweise letzte Kantatenkomposition ist die sogenannte „Bauernkantate“ in sächsischer Mundart „Mer hahn en neue Oberkeet“, sein einziges politisches Werk. Der neue Gutsherr eines Rittergutes vor den Toren Leipzigs wird zum Empfang seines Erbes gebührend gefeiert, die Musik und ihr Text übermitteln ihm aber auch in sehr feiner Ironie die Botschaft: „Wenn Du uns gut behandelst, werden wir dir treue Untergebene sein“.

Eine große Anzahl sächsischer Wörter, die man heute nicht mehr kennt, machen dem Publikum das Verständnis dieses Werkes sehr schwer. Deshalb haben Torsten Johann und Christina Germolus eine Fassung mit gesprochenen Dialogen erarbeitet, die bereits beim Sommerfest des Freiburger Barockorchesters das Publikum begeisterte. Die Rolle des Bauern übernimmt Wolf Matthias Friedrich (Bass), die der Mieke Christina Germolus (Sopran); beide stammen aus Sachsen. Als idealer Aufführungsort dient der Innenhof des Schlossmuseums zu Jever. Die halbszenische Aufführung mit dem “Ensemble Klassik am Meer“ wird vom Cembalo aus geleitet von Torsten Johann.

Einlass 18.30 Uhr

Eventuell sind noch Karten an der Abendkasse erhältlich.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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