Auf einem Schulausflug geschieht ein Mord. Ein Schüler gesteht, doch scheint er nicht der wahre Täter zu sein. Die Lehrkraft versucht, zwischen Verdächtigungen, Intrige und Hass die Wahrheit aufzudecken. Doch bringen sie die Auseinandersetzung mit der Schülerschaft, deren Machenschaften und nicht zuletzt deren Elternhäuser selbst an die Grenzen von Recht und Gewissen. Im Ringen um die Wahrheit wird der Täter schließlich zu sehr in die Enge getrieben.
In JUGEND OHNE GOTT, 1937 als Roman erschienen, schildert Ödön von Horváth das Aufkommen totalitärer Tendenzen in der bürgerlichen Gesellschaft. Damit geriet er ins Fadenkreuz der Gestapo, die ein Jahr nach Erscheinen das Verbot des Romans veranlasste. Erst in den 1960er-Jahren konnte sich „Jugend ohne Gott“ als Klassiker der Moderne etablieren. Heute scheint seine aufrüttelnde Warnung vor einer emotional vernachlässigten Jugend und ihrer Verführbarkeit zu Gewalt und autoritärer Gesinnung wieder von erschreckender Aktualität.
Wie in einem Thriller entwirft Janis Knorr mit JUGEND OHNE GOTT ein Gesellschaftsporträt um eine Lehrkraft und ihre Klasse, die scheinbar ihren moralischen Kompass verloren hat. Dabei seziert er die Gefühlswelten der Generationen und legt die Psychologie von Manipulation und Lüge im Kontext gesellschaftlicher Zwänge frei.
On a school trip, a murder occurs. A student confesses, but he does not seem to be the true perpetrator. The teacher tries to uncover the truth amidst accusations, intrigue, and hatred. However, the confrontation with the student body, their machinations, and not least their parental homes pushes her to the limits of law and conscience. In the struggle for the truth, the perpetrator is ultimately cornered too much.
In JUGEND OHNE GOTT, published as a novel in 1937, Ödön von Horváth describes the rise of totalitarian tendencies in bourgeois society. As a result, he came under the crosshairs of the Gestapo, which, a year after the publication, initiated the ban on the novel. Only in the 1960s could "Jugend ohne Gott" establish itself as a classic of modernity. Today, its alarming warning against an emotionally neglected youth and their susceptibility to violence and authoritarian attitudes seems eerily relevant again.
Like in a thriller, Janis Knorr portrays a society in JUGEND OHNE GOTT around a teacher and her class, who seem to have lost their moral compass. He dissects the emotional worlds of the generations and exposes the psychology of manipulation and lies in the context of societal constraints.