KMZ Kollektiv: Warm wie die Kohle
Deutschland importiert immer mehr Kohle aus Kolumbien. Die kolumbianische Steinkohle kommt aus der Mine „Cerrejón“, der größten Kohlemine Lateinamerikas und der viertgrößten weltweit in den Gebieten der indigenen Gemeinden der Wayúus. Aus ihrer Perspektive ist der Berg ein Lebewesen und der Zugang zu den Bergen nicht nur ein Recht von Menschen, sondern auch von Geistern und Göttern, die dort leben. Was wird da genau abgebaut und nach Deutschland transportiert? Sind diese lateinamerikanischen Götter und Geister jetzt auf deutschem Boden unterwegs? „Warm wie die Kohle“ ist ein Versuch, diese Geister hier in Erlangen ins Leben zu rufen.
Das KMZ Kollektiv – Laia RiCa, Antonio Cerezo, Yahima Piedra Córdova und Daniela del Pomar – arbeitet seit 2021 zusammen. Viele von ihnen kommen aus Lateinamerika, sie alle leben in Berlin. Beim 22. internationalen figuren.theater.festival 2021 haben sie in Erlangen ein Tryout von „Kaffee mit Zucker?“ gezeigt, das für Publikum wegen der Corona-Beschränkungen im Livestream zu erleben war. Bestimmten Kaffee und Zucker in ihren unterschiedlichen Aggregatzuständen hier die Bühne, waren es Kartoffeln und Gips in der Produktion „Fünf Exponate“, die 2023 in Erlangen zu sehen war. In ihren Materialperformances lässt die Gruppe aus biografischem Material und historischen Quellen, aus Video-Fragmenten und Livemusik bildstarke, inhaltlich dichte und sinnliche Inszenierungen entstehen.
Der Veranstaltungsort ist leider nicht für Rollstuhlfahrer*innen geeignet, da er nur über Treppen zu erreichen ist.
Foto: © Lea Roewer
Der Vorverkauf beginnt am 26.04. um 9:00 Uhr!