Zum Anlass des Weltpommestages am 13. juli präsentiert Wort(g)arten 2024 gleich zwei Autor:innen, die in ihren neuen Romanen Fragen nach Identität und Fritten nachgehen, und wie beides zusammenhängen kann.

Tot oder lebendig / Ariana Zustra

Am Abend vor ihrem dreißigsten Geburtstag beschließt Anna Thurow zu sterben. Oder zumindest erwägt sie sämtliche Selbstmordarten – nur keine scheint die richtige. Eine Hypnotiseurin leitet Annas Fremdeln mit sich und der Welt von einem früheren Leben her: In Anna rumore der Geist eines kroatischen Juden namens Andri. Die Neugier siegt und sie reist in Andris angebliche Heimatstadt Dubrovnik. Zustras Debütroman handelt von verdrängten Kriegsschauplätzen der Shoa, von Grenzen von Religion, Identität und Sexualität. Ein urkomischer wie todtrauriger Roman über den Versuch, sich selbst und die Welt zu erklären, und über die Frage, wer wir sein können, wenn wir nicht wissen, wer wir sind.

Verdunstung in der Randzone / Ilja Matusko

Ilijas Eltern betreiben eine Gastwirtschaft in Bayern. Er hilft schon als Kind in der Küche, wächst mit Pommes und Fritteusen auf. Sein Leben entkoppelt sich zunehmend von dem seiner Eltern, doch etwas begleitet ihn durch die Jahre: »Es riecht nach Pommes, Ilija kommt!« Der Satz eines Mitschülers, der ihn bis heute nicht mehr loslässt, wird zum Ausgangspunkt einer Selbstbefragung: Verrät der Geruch die eigene soziale Herkunft? Ilija Matusko verknüpft in seinem Debüt persönliche Erinnerungen mit soziologischen Beobachtungen. In zehn essayistischen Kapiteln erzählt er die Geschichte eines Bildungsaufsteigers – mit wachem Blick für die feinen Unterschiede, mit Witz und literarischer Schlagkraft.

Eine Veranstaltung der fabrik Potsdam in Kooperation mit der Buchhandlung Viktoriagarten. Die fabrik Potsdam wird unterstützt durch die Landeshauptstadt Potsdam und mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft , Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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