Eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Utopie des grenzenlosen Wachstums.
Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich ein zur Ausstellungseröffnung
NICOLAS GROSPIERRE, Photography Degrowth
am Freitag, den 17. Mai 2024, um 19.00 Uhr
Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf, Citadellstr. 7, 40213 Düsseldorf
Der Künstler ist anwesend
Kurator der Ausstellung: Adam Mazur
Öffnungszeiten im Institut während düsseldorf photo+ Wochenende
FR 17. Mai, 18 – 21 Uhr
SA 18. Mai, 12 – 16 Uhr: um 12 Uhr Führung mit Künstler und Kurator
SO 19. Mai, 12 – 16 Uhr
Dauer der Ausstellung: 18.05 – 9.08.2024
Öffnungszeiten der Galerie: Di – Fr 11.00 – 17.00 Uhr
https://www.duesseldorfphotoplus.de/
Nicolas Grospierre gehört zu den bedeutendsten polnischen Gegenwartskünstlern. Er kam 1975 in Genf zur Welt, wuchs in Paris auf und lebt in Warschau. Er wird vor allem mit der Fotografie assoziiert, die er seit fünfundzwanzig Jahren betreibt, doch sein Werk umfasst auch Installationen, Objekte, Kunstbände und Videofilme. Ein Thema, das Grospierre beschäftigt, ist die Utopie des grenzenlosen Wachstums. Am deutlichsten zeigt sich das Illusorische der modernistischen Ideale in Architektur und Stadtplanung, die einen zentralen Gegenstand von Grospierres Interesse bilden. Dafür erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Goldenen Löwen der Architektur-Biennale in Venedig (zusammen mit Kobas Laksa). Sie führten zu der Publikationsreihe Modern Forms im Prestel Verlag sowie Ausstellungen in renommierten Institutionen wie der Architecture Association in London.
Die in Photography Degrowth formulierte Kritik ist keine totale, es geht nicht um die Zerstörung oder Abschaffung des Kapitalismus, sondern vielmehr um vertiefte Reflexion, einen Moment des Nachdenkens darüber, wohin unsere Zivilisation führt, was verändert werden muss und was beibehalten werden kann, weil es großartig und inspirierend ist.
Die Ausstellung Photography Degrowth versammelt eine Reihe von ikonischen Fotografien und Objekten Grospierres, die ergänzt werden durch neue, im Polnischen Institut erstmals präsentierte Arbeiten. Jedes der gezeigten Werke bezieht sich auf eine seltsame und nicht offensichtliche Weise auf die Idee des Postwachstums und kreist dabei um Architektur. Neben Werken wie Kolekcja, która rośnie (Die Sammlung, die wächst, 2014 und fortlaufend) oder Dom, który rośnie (Das Haus, das wächst, 2012) werden die Objekte BBL Unltd (2020) und Axonocity (2018) gezeigt. Zu den erstmals öffentlich gezeigten Arbeiten gehören Tetranoi (2021) und Carceri Imaginari (2022).
Jede Einzelausstellung Grospierres ist eine aus einzelnen Elementen komponierte autonome Ganzheit, die dem Besucher das Gefühl vermittelt, eine andere räumliche und mentale Dimension zu betreten. Dieses Gefühl ist nicht leicht in Worte zu fassen, aber anders als es die von Pressetexten begleiteten flachen Reproduktionen von Architektur-Fotografien vermitteln können, handelt es sich um eine sinnliche und einzigartige Erfahrung. Das gilt auch für Photography Degrowth, die Präsentation von Fotografien in einer Spirale, die „rückwächst“, sich entfaltet, zusammenfällt und mäandert, sich den Raum der Galerie aneignet und überwältigt und fasziniert wie die Idee des grenzenlosen Fortschritts und Wachstums.
Adam Mazur Kurator
Aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann
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Nicolas Grospierre, Photography Degrowth
Nicolas Grospierre is one of the most outstanding contemporary Polish artists. He was born in Geneva in 1975, grew up in Paris and lives in Warsaw. He is primarily associated with photography, which he has been practising for twenty-five years, but his work also includes installations, objects, art books and video films. One theme that has preoccupied Grospierre since the beginning of the 21st century is the utopia of limitless growth. The illusory nature of modernist ideals is most evident in architecture and urban planning, which form a central object of Grospierre’s interest. He has received numerous awards for his work, including the Golden Lion at the Architecture Biennale in Venice (together with Kobas Laksa). They resulted also in the publication series Modern Forms by Prestel Verlag and exhibitions at renowned institutions such as the Architecture Association in London.
The critique formulated by Grospierre in Photography Degrowth is not a total one, it does not concern either the destruction or abolition of capitalism. It is rather a deeper reflection, a moment of thought about where all this is leading, what needs to be changed and what can be kept because it is great and inspiring.
Each of the exhibited works relates in a subversive and non-obvious way to the idea of post-growth while circulating around architecture. In addition to works such as The Collection that Grows (2014 and on-going) and The House that Grows (2012), there will be also presented BBL Unltd (2020) and Axonocity (2018). Among the works being shown for the first time are Tetranoi (2021) and Carceri Imaginari (2022).
The Photography Degrowth exhibition collects a number of Grospierre’s iconic photographs and objects, which are complemented by new realisations premiered at the Polish Institute Düsseldorf.
Each individual exhibition by Nicolas Grospierre is an autonomous whole composed of individual elements, giving the feeling of entering another spatial and mental dimension. This feeling is not easy to put into words, but unlike the flat reproductions accompanied by press releases, it is a sensual and unique experience. This is also the case with Photography Degrowth, the presentation of photographs in a spiral that „grows back“, unfolds, collapses and meanders. Overtaking the gallery space it stunnigly fascinates like the idea of limitless progress and growth.
Adam Mazur, curator
Translated from Polish by Andrzej Koliński
MO-FR 11.00 - 17.00 Uhr