Sonntag, 08.09.2024
um 16:00 Uhr

Hochschule
Luzern





Vier starke weibliche Stimmen! In Semafor, einer ihrer letzten Partituren, entwickelt die 2023 verstorbene Finnin Kaija Saariaho aus «obsessiven Oktavklängen» und «Glissando-Schreien» ein farbenfrohes Geschehen, turbulent «wie eine belebte Kreuzung in Manhattan zur Rushhour» (New York Classical Review). Ausserdem lernen Sie drei Komponistinnen der jungen Generation kennen: Die Chinesin Yang Song möchte volksmusikalische Elemente in eine zeitgenössische Tonsprache überführen und liess sich dabei vom Obertongesang der Xhosa in Südafrika anregen. Hannah Kendall, Britin mit südamerikanisch-karibischen Wurzeln, thematisiert das Leid der Afrodiaspora, indem sie den Ensembleklang um Walkie-Talkies und Musikboxen erweitert: Neben Bibelversen hören wir bekannte Melodien von Mozart, Beethoven & Co., die zur Zeit der Plantagensysteme komponiert wurden. Die Iranerin Elnaz Seyedi schliesslich konfrontiert in frames II massive Tutti-Akkorde mit kammermusikalischen Passagen, in denen die Interpret*innen grosse gestalterische Freiheit erhalten: «Die Fantasie überlebt, sogar innerhalb eines stark hierarchisch strukturierten Systems, und hat die Kraft, das System zu verändern.»


Eventdaten bereitgestellt von: Kulturkurier