Dienstag, 21.05.2024
um 19:30 Uhr

Kurhaus Bad Bevensen
Dahlenburger Str. 1
29549 Bad Bevensen





Im Jahre 1806, drei Jahre vor der Geburt Felix-Mendelssohn-Bartholdys, schrieb der gestandene, 36jährige Komponist Ludwig v. Beethoven das Violinkonzert in D-Dur. Es ist das einzige vollständige Violinkonzert aus seiner Feder, und offensichtlich fand man, dass diese Art Werk nicht seine starke Seite war. In der Uraufführung im Theater an der Wien floppte es, obwohl es Beethovens befreundetem Geiger Franz Clement auf den Leib geschrieben war, und sein Violinspiel auch uneingeschränkt gelobt wurde. Der Konzertkritiker Möser wollte dem Komponisten auch sein großes Talent nicht absprechen, fand aber, dass der "Zusammenhang oft ganz zerrissen scheine", und dass das Werk zuviele Wiederholungen habe. Weiterhin zählte er einige Werke Beethovens auf, an denen der Komponist sich doch selbst in Zukunft orientieren möge, um zu verhindern, dass er und sein Publikum bei späteren Uraufführungen "übel dabey fahre".
23 Jahre später, im Jahre 1829, reist der 20jährige Mendelssohn mit seinem Freund Karl Klingemann ins Vereinigte Königreich, um sich nach einigen erfolgreichen Konzerten in London nach Schottland auf die Spur Maria Stuarts zu begeben. Sie besuchen die Ruine der Kapelle von Holyrood Palace, und Mendelssohn wird zu einer Sinfonie inspiriert, deren erste Takte er schnell zu Papier bringt und seiner Familie schickt, zusammen mit einer Beschreibung des zerfallenen Palasts: alles es sei "morsch, zerbrochen und der heitere Himmel scheint hinein". Trotz der frühen Inspiration beendete er die Arbeit an dieser "schottischen" Sinfonie erst 13 Jahre später, im Jahre 1842. Die Sinfonie wird nach dem Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung als die 3. gezählt, obwohl sie eigentlich als letzte beendet wurde.
Zwei Jahre später, im Jahre 1844, dirigiert Mendelssohn eine Aufführung des Beethovenschen Violinkonzerts in London mit dem erst 12jährigen Solisten Joseph Joachim, dem später sein Freund Johannes Brahms eigens ein Violinkonzert komponierte. Das Publikum ist hellauf begeistert, und nun endlich kommt das Violinkonzert zu seinem verdienten Ruhm – es gehört heute zu den bekanntesten und beliebtesten Werken seiner Gattung und gilt in vielerlei Hinsicht als Prototyp.
Zu hören ist dieses Programm am Dienstag, den 21.5. um 19.30 im Kurhaus Bad Bevensen im traditionellen Pfingstkonzert des Wendland-Sinfonieorchesters. Der Solist des Abends ist der junge Geiger Lewin Creuz.

Programm:
1 Ludwig van Beethoven: Violinkonzert in D-Dur op. 61
2 Felix Mendelssohn-Bartholdy: Sinfonie Nr. 3 id a-Moll op. 56, "Die Schottische"

Dirigent:
Philip Hildebrand

Solist:
Lewin Creuz

Veranstalter: Kulturverein Bad Bevensen
In Kooperation mit: Bad Bevensen Marketing GmbH

Einlass ab 19:00 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix