Freitag, 17.05.2024
um 18:00 Uhr

St.-Paulus-Dom
Domplatz 28
48143 Münster





Funke und Leuchten zum christlichen Fest der Inspiration, Bachisch und von heute, ergreifend und mystisch: „PfingstFeuer“ ermutigt, sich ins radikal Offne zu wagen.
Das Oratorium ist ein Pastiche Stefan Heuckes aus seiner neu entstandenen „Kantate vom Feuer“ und Musik von Bach, das im Auftrag des Bachfests Münster entstand. Der renommierte Komponist und Composer in Residence bei BACH INSPIRIERT antwortet in seiner zugänglich-packenden Musiksprache auf Chöre und Arien aus den Kantaten Bachs zu Pfingsten und Himmelfahrt.
Das Libretto der „Kantate vom Feuer“ verfasste der vielfach ausgezeichnete Dichter und Theologe Christian Lehnert als eine Folge eigener und fremder lyrischer Texte (Heraklit, Mechthild von Magdeburg, Hölderlin, Buch Sohar), die die Pfingstthematik und Inspirationsmetaphorik fortschreiben: Feuer, Enthusiasmus, göttliches Wirken. Stefan Heucke lässt einen Sprecher, eine Altistin und einen Bass die Verse deklamieren und singen, während er dem Chor kurze Sätze von grundsätzlicher, überindividueller Bedeutung anvertraut. Darin eingeflochten hat er Chöre und Arien Bachs.

Musiker:innen:
Gerhild Romberger (Alt)
Thomas Laske (Bass)
N. N. (Sprecher)
Sinfonieorchester Münster
Philharmonischer Chor Münster
Golo Berg (Leitung)

Gerhild Romberger gastiert international mit den bekanntesten Dirigenten und Orchestern. Ihr Repertoire umfasst alle großen Alt- und Mezzo-Partien des Oratorien- und Konzertgesangs vom Barock bis in die Gegenwart.
Thomas Laske gewann den Richard-Strauss-Wettbewerb 1997 in München, arbeitete im Konzertfach mit namhaften Dirigenten und Ensembles zusammen und hatte Festengagements und gab Gastspiele an den großen deutschen Opernbühnen.
Golo Berg, einer der erfahrensten Dirigenten seiner Generation, arbeitete mit renommierten Orchestern u.a. in Deutschland, Japan und China und verantwortete über 100 Uraufführungen. Aktuell ist er Generalmusikdirektor der Stadt Münster.
1919 gegründet, fand das Sinfonieorchester Münster schnell überregionale Beachtung, auch weil neben dem klassisch-romantischen Repertoire die Aufführung zeitgenössischer Musik zu seiner DNA gehört. Gastspieleinladungen führten das SOM 2013 und 2015 nach Mailand, Florenz und Modena, 2022 kooperierte es mit dem Israel Symphony Orchestra bei Konzerten in Tel Aviv, Rishon LeZion und Münster.
Das Repertoire des Philharmonischen Chors Münster reicht von barocken Oratorien von Bach und Händel über groß besetzte Chorwerke der Romantik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Künstlerischer Leiter ist Martin Henning.

Ort:
St.-Paulus-Dom
Der St.-Paulus-Dom mit seinen Mauern aus Baumberger Sandstein und dem grünen Kupferdach ist das historische Zentrum Münsters. Seit dem frühen Mittelalter ist der Dom Sitz des Bischofs zu Münster. Auf Geheiß Karls des Großen hatte Ludgerus um 800 das Christentum nach Westfalen gebracht und in Münster eine erste Kirche errichtet. Der heutige Dombau ist die dritte Kathedrale auf dem Domhügel, 1225 war die großzügige dreischiffige Basilika geweiht worden. Im Zweiten Weltkrieg fast ganz zerstört, wurde der Dom in seiner heutigen Gestalt bis 1956 wieder aufgebaut.
Mit seinen Türmen (um 1200), dem langestreckten Mittelschiff und den zwei Querhäusern ist der St.-Paulus-Dom ein typisches Beispiel spätromanischer Architektur. Der Haupteingangsbereich, das so genannte Paradies, und auch die südliche Schaufront des östlichen Querhauses wurden im 16. Jahrhundert neu gestaltet, erweitert und mit Skulpturenschmuck ergänzt. Über dem Paradies, an der Südwand des westlichen Querschiffes, ist ein symbolischer Skulpturenschmuck aus der Erbauungszeit der Kirche zu sehen. In der Paradiesesvorhalle wurde im Mittelalter das Sendgericht gehalten, bei dem der Sendrichter die geistlichen Verfehlungen im Bistum richtete. Der heutige Hochaltar enthält Apostelstatuen des 14. Jahrhunderts aus dem Reliquienschrein, der sich im früheren Hochaltar befindet, der heute im historisch ältesten Bauteil, dem Westchor, steht. Er wurde im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Chores und der Kathedra des Bischofs, die sein Lehramt verkörpert, von Emil Stephan um 1956 gestaltet. An zeitgenössischer Kunst sind die Fensterzyklen für die Kreuzkapelle, die drei Galenschen Kapellen und angrenzende Fenster nach Entwürfen des Glaskünstlers Georg Meistermann (1985–1990) und die Kreuzwegstationen von Bert Gerresheim (1995/96) im Chorumgang des Domes hervorzuheben.

Foto (c) Rosa Frank

Der Termin ist ausverkauft. Warteliste: info@gwk-online.de

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

Das könnte auch interessant sein

BACHFEST: Stefan Heucke: Markuspassion (Uraufführung)
„Und ich erzähle“: Das Evangelium nach Markus, die christliche Heilsbotschaft, ist eine Geschichte. Immer neu muss sie erzählt werden – und mit zu erzählen ist, dass sie eine Geschichte sei. Das hebt Walter Jens in seiner Übersetzung des neutestamentlichen Texts hervor, die der Markuspassion Stefan Heuckes nach der Übertragung von Jens zugrunde liegt. In dieser beginnt jeder Abschnitt mit den Worten: „Und ich erzähle“. Auch die Musik erzählt –und wer die Musik-Geschichte hört, muss selbst entscheiden, was sie für ihn oder sie bedeutet.
Stefan Heuckes Musik ist ansprechend und packend, komplex, an Spannungen und Kontrasten reich. Mit seinem integrativ tonalen Stil führt der 1959 geborene, international renommierte Komponist die traditionellen Kompositionstechniken mit denen der Neuen Musik zusammen. Stefan Heucke ist Composer in Residence beim Bachfest Münster. Die Markuspassion entstand als Auftragswerk des Bachfests Münster und wird bei BACH INSPIRIERT uraufgeführt.
Die Markuspassion Heuckes gliedert sich in zwölf Kapitel, die von den Solist:innen und den Chören abwechselnd vorgetragen werden. Wie in den Passionen Bachs gliedern und kommentieren Choräle das Geschehen. Anders aber als bei Bach gibt es keinen Evangelisten-Tenor. Das Erzählen vertraut Heucke vielmehr einer Frau, der Altistin, und einem separaten Rezitativchor an. Alle individuellen Reden singen Solist:innen, alle kollektiven der Chor. Klanglich, durch spezifische Instrumentierung und indem sie von Sopran, Tenor und Bariton gemeinsam gesungen werden, hebt der Komponist die Worte Jesu besonders hervor: Chance, aufzumerken und sie mit gespitzten Ohren, neu oder erstmalig, zu hören – ohne Vorgabe fürs Verstehen. Ein musikalisches Pfingsten?

Musiker:innen:
Susanne Bernhard (Sopran)
Ingeborg Danz (Alt)
Andreas Post (Tenor)
Konstantin Ingenpaß (Bariton)
Kantorei an der Apostelkirche
Neue Philharmonie Westfalen
Konrad Paul (Leitung)

Ort:
Apostelkirche
Die Apostelkirche ist die evangelische Hauptkirche der Stadt Münster und die erste gotische Hallenkirche Westfalens. Sie wurde als Klosterkirche der Franziskaner gebaut und war ab 1517 Kirche der Minoriten. Das Kloster überdauerte die Reformation und in den Jahren 1533 bis 1535 die „Wiedertäufer“. Nach Plünderungen und Beschädigungen wurden Kirche und Konventsgebäude zwischen 1536 und 1538 neu ausgestattet. 1811 wurde das Minoritenkloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben, die Kirche profaniert. Nach der Restaurierung durch Karl Friedrich Schinkel wurde sie als evangelische Kirche der preußischen Militärgemeinde wieder eingeweiht. Seit 1840 gehört sie der evangelischen Zivilgemeinde. 1922 erhielt sie den Namen „Apostelkirche“. In den folgenden Jahren wurden die Einbauten des 19. Jahrhunderts weitgehend entfernt. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde die Apostelkirche 1949 wieder eingeweiht, der Wiederaufbau 1960 abgeschlossen. Die Kirche ist nahezu schmucklos, der klar gegliederte Kirchenraum lichtdurchflutet. Die Gewölbemalereien, die zu den schönsten der Region zählen, stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Harmonisch fügen sich der 1976 bis 1979 von Heinrich Gerhard Bücker neu gestaltete Chorraum, die Glasfenster aus den 1990er Jahren und das 2015 von Tobias Kammerer entworfene Fenster über der Taufstelle in den mittelalterlichen Kirchenraum ein. Die heutige Orgel wurde 1968 von der Firma Paul Ott aus Göttingen gebaut. Sie befindet sich auf der Orgelempore über dem Mittelschiff, hat 36 Register auf drei Manualen und Pedal und mechanische Trakturen.

Foto Susanne Bernhard (c) Christine Schneider
Foto Ingeborg Danz (c) Christian Palm