Sonntag, 12.05.2024
um 18:00 Uhr

Schloss Clemenswerth
Clemenswerth 2
49751 Sögel





Während Ludwig XIV. die besten Musiker Frankreichs nach Paris/Versailles holte und eine intime, filigrane
und wahrhaft französische Kammermusik pflegte, feierten die karnevalverwöhnten Venezianer eine
„neue“ Musik: experimentierfreudig, ausdrucksstark und voller Affekte. Welche Stadt machte den großen
Wurf? Klarer Fall: Paris! … oder doch Venedig?
Schon der Franzose J.-J. Bouchard schrieb 1635 in Rom: „Ob die italienische Musik besser ist als die französische, darüber gibt es eine Kontroverse.“ Denn während die Franzosen eine konservative Musik
der Regelmäßigkeit und Anmut pflegten, schufen die Italiener einen neuen Stil: die „seconda prattica“,
die sich auf dramatische und extrovertierte Weise ausdrückte. Viele Franzosen meinten, sie enthalte zu
viel Tragödie oder Komödie. Doch der französische Musiktheoretiker Marin Mersenne (1588-1648) riet
dazu, den italienischen Stil doch nachzuahmen, denn es sei einfach, „die Exklamationen und Affekte zu
mäßigen und sie an die französische Anmut anzupassen, um das, was sie an größerer Leidenschaft besitzen, der Schönheit, Reinheit und Süße der (frz.) Kadenzen hinzuzufügen.“

17:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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