Produktion EURO-STUDIO Landgraf, mit Joachim Nimtz in der Titelrolle
„Der Mann von La Mancha“ spielt 1597 in einem Verlies der spanischen Inquisition. Dort drohen Mitgefangene des wegen Unterschlagung eingekerkerten Dichters Miguel de Cervantes damit, ihm sein Manuskript von „Don Quichote von La Mancha“ zu rauben und zu vernichten. Um ihnen den Wert seines Romans klarzumachen, schlüpft Cervantes in die Rolle seines Helden Don Quichote und spielt mit seinem echten Diener als dem schlauen Sancho Pansa seinen Mitgefangenen die berühmten Abenteuer vor: Er zieht in die Welt, um als edler Ritter gegen das Böse zu streiten.
Er kämpft gegen Windmühlen, hält eine verkommene Spelunke für ein herrschaftliches Schloss und behandelt die liederliche Aldonza wie ein Edelfräulein, das er Dulcinea nennt. Als Cervantes vor das Inquisitionsgericht geholt wird, hat er seine Mitgefangenen längst von der Bedeutung seines Werks überzeugt, und sie erlauben ihm, es zu behalten. Der wichtigste Roman der Weltliteratur – laut einer Autoren-Abstimmung des Nobel-Instituts von 2002 – ist gerettet.
Die mitreißende Musik schrieb Mitch Leigh, die dazu beitrug, dass das Musical 1966 mit 5 TONY Awards ausgezeichnet wurde, u. a. als Bestes Musical und Beste Originalkomposition. Die erste Broadway-Produktion lief über 2.328 (!) Vorstellungen, wurde vier Mal wiederaufgenommen und trat von New York aus den Siegeszug um die Welt an. „Der Mann von La Mancha“ ist einer der beständigsten Erfolge in der Geschichte des Musicaltheaters. Nach einem sensationellen Broadway-Revival lief der Musicalhit 2019 wieder im Londoner Coliseum, dem mit 2359 Plätzen größten West End Theater.
Für die EURO-STUDIO Landgraf-Produktion übernimmt Heiko Lippmann die Musikalische Leitung. Er stand – außer bei „Ein Mann geht durch die Wand“, „Sunset Boulevard“, „Kiss me, Kate“, „Hairspray“ oder „Die Brücken am Fluss“ – bei den preisgekrönten EURO-STUDIO Landgraf-Produktionen „Moonlight Serenade – Die Glenn Miller Story“ (Musiktheater Crossover-Preis 2006), „Hello, Dolly!“ (Musiktheater-Preis 2008), „Jekyll & Hyde“ (INTHEGA-Preis nominiert 2011), „Eine Weihnachtsgeschichte“ (INTHEGA-Preis nominiert 2013) am Pult und bei dem Musical-Klassiker „Ein Amerikaner in Paris“, der 2020 unter allen INTHEGA-Preis nominierten Produktionen auf Platz 4 stand.
1966 ausgezeichnet mit 5 TONY Awards, u. a. als Bestes Musical, Beste Originalkomposition. Nach dem erfolgreichen Broadway-Revival von „Man of La Mancha“ lief der Musicalhit 2019 wieder am Londoner West End (London Coliseum).
Biografien
Joachim Nimtz
Joachim Nimtz ist ein vielgefragter Schauspieler, der in der ersten Theater-Bundesliga im deutsch-sprachigen Raum ein- und ausgeht. Viele große Regisseur*innen lernten den Protagonisten schon kennen und schätzen, z. B. Claus Peymann, Jérome Savary, Manfred Karge, Wolfgang Engel und Leander Hausmann. Zum Glück für die deutsche Bühnenlandschaft entschied sich Joachim Nimtz nach seiner Ausbildung zum Flugzeugmechaniker und an der Offiziershochschule für Luftstreitkräfte/Luftverteidigung in Kamenz um und absolvierte auch noch ein Schauspielstudium an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Das Staatsschauspiel Dresden nahm den jungen Schauspielabsolventen direkt nach dem Studium 1982 in sein Ensemble auf, wo er die ersten zehn Jahre seiner Schauspielerlaufbahn verbrachte. Ebenfalls fest engagiert war er am Bayerischen Staatsschauspiel (1998–2001 und 2017–2019), am Schauspiel Frankfurt (inkl. Gastenagements 2002–2011) und am Berliner Ensemble (2012–2016). Unzählige Engagements führten ihn außerdem an renommierte Häuser wie die Kammerspiele München, das Staatsschauspiel Hannover, Theater und Philharmonie Essen und das Theater in der Josephstadt Wien.
Immer wieder singt und spielt Nimtz in musikalischen Produktionen, so verkörperte er im Laufe seiner Karriere bereits dreimal Mackie Messer und zweimal dessen Gegenspieler Peachum in Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ und war an der Oper Basel engagiert, wo er 2002 in der Oper „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach (Musikalische Leitung Michael Hofstetter, Regie Katharina Thalbach) als Pluto/Aristäus sang. In letzter Zeit sah man ihn er u. a. am Residenztheater München bei Tina Lanik in „Die Troerinnen“ von Euripides/Jean-Paul Sartre, bei Amélie Niermeyer in Bernard-Maire Koltès‘ „Rückkehr in die Wüste“ und bei David Bösch in Maxim Gorkis „Kinder der Sonne“, ebenso wie am Berliner Ensemble u. a. in der Titelrolle in Brechts Fragment „Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer“ (Regie Manfred Karge), als Jens-Ole Jepsen in „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz (Regie Philip Tiedemann) sowie in den beiden Inszenierungen von Claus Peymann als Präsident in Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ und als Dompteur in Thomas Bernhards „Die Macht der Gewohnheit“. Joachim Nimtz ist seit Jahrzehnten auf der Kinoleinwand (u. a. „Fariaho“ 1983, „Kaddisch für einen Freund“ 2011, „Hirngespinster“ 2013, „Als wir träumten“ von Andreas Dresen 2014 (2015 zur Berlinale ein¬geladen), und „Tarantella“ 2017) ebenso beheimatet wie im Fernsehen. Ob ZDF, ARD, BR oder ORF – Nimtz spielte beinahe in allen großen Krimi-Fernseh-Serien mit, so u. a. in „Tatort“, „Der Alte“ (als Studiochef Schorsch), „In aller Freundschaft“ (als Rolf Hinrich, 2007–2014), Polizeiruf 110 (als Klaus Winter, 1988–2012), „Der Kriminalist“, „Die Rosenheim-Cops“, „Anna und die Liebe“, „Ein Fall für Zwei“, „Großstadtrevier“, „SOKO Kitzbühel“, „Stubbe – Von Fall zu Fall“, „Ein starkes Team“ und in „Praxis mit Meerblick“ (ZDF 2019), „Servus Baby“(2020) und „Hauptkommissar Jan Fabel“ (als Georg Drescher, 2020).
Für das EURO-STUDIO Landgraf spielte Joachim Nimtz bereits in der Spielzeit 1992/1993 in „Sterne am Morgenhimmel“ von Alexander Galin (Regie führte die damalige Intendantin des „Theaters der Gegenwart“ in Moskau Galina Woltschek) und ein Jahr später 1993/1994 in der Erfolgsinszenierung „Fernando Krapp hat mir diesen Brief geschrieben“ von Tankred Dorst (Regie Petra Dannenhöfer). Anschließend ging er 1994/1995 mit „Herr im Haus bin ich“ von Carlo Goldoni, Regie Jérome Savary) auf Tournee und spielte 1995/1996 in der Eröffnungspremiere des Parktheaters im Kurhaus Göggingen, Augsburg, „Geliebter Jaques … (Offenbachiade)“ von Roger Défozzer (Regie Horst Bonnet).
Annika Bruhns
Die gebürtige Hamburgerin wuchs in Israel und den USA auf. Sie studierte an der American Musical and Dramatic Academy (AMDA) in New York City mit Auszeichnung und war Mitglied der Meisterklasse. Gesang studierte sie u. a. bei Prof. Noélle Turner, Elizabeth Eaton und Tom Burke. Als sie anschließend nach Europa zurückkehrte, erhielt sie Hauptrollen in diversen Musical-Produktionen. Von 2002 bis 2007 spielte sie die Donna in „Mamma Mia!“ am Operettenhaus in Hamburg. Im Anschluss war sie alternierend als Lisa in der original STAGE-ENTERTAINMENT-Produktion von „Ich war noch niemals in New York“ engagiert. Es folgten u. a. Solo-Gastspiele in der Schweiz, in Österreich und Ungarn sowie ein Musical-Gala-Konzert für die Deutsche Botschaft in Bangkok. In Israel lernte Annika Bruhns bereits in frühen Jahren eine Sprache mit internationalen Musikern zu sprechen. Schon während ihrer Jugend in Jerusalem konnte sie mit ersten eigenen Songs die Menschen begeistern. Hier entstand u. a. auch ihre Solo-CD „Annika“, geschrieben und produziert von Paul Glaser. Nach einem fünfjährigen Schweden-Aufenthalt, ausgefüllt durch viel Coaching- und Touring-Arbeit, ist die vielseitige Musikerin aktuell wieder in Hamburg beheimatet und arbeitet als Sängerin, Schauspielerin, Sprecherin und ist vielbeschäftigte Dozentin im Fachbereich Musical/Lied, Interpretation, Stimmbildung und Public Speaking. Annika Bruhns ist mit „Der Mann von La Mancha“ in der Rolle der Aldonza zum ersten Mal beim EURO-STUDIO Landgraf auf Gastspielreise.
Franz Frickel
Franz Frickel absolvierte seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz. Bereits während des Studiums gastierte er am Schauspiel- und Opernhaus. Seit seinem Abschluss ist Franz Frickel sowohl im Schauspiel wie auch im Musiktheater zu Hause.
Einige seiner bisherigen Engagements: die Uraufführung von Elfriede Jelineks „Ein Sportstück“, Moritz Stiefel in „Frühlings Erwachen“, Riff in „West Side Story“, Piotr Illijtsch Boroff in „Silk Stockings“, Ernst Ludwig in „Cabaret“, Professor Abronsius und Chagall, in „Tanz der Vampire“ am Theater des Westens, Leopold in „Im Weissen Rössl“, Rudi Lips in „Achtung Schwiiz!“, Jerry in „Sugar, manche mögen’s heiß“ bei den Thuner Seespielen sowie Papst Leo X in der Uraufführung „Luther – Rebell Gottes“ in Fürth. Von 2017 bis 2019 war er am Raimund Theater in Wien in der Uraufführung von „I am from Austria“ u. a. als Wolfgang Edler zu sehen. Nachdem er bereits 2014/2015 Teil der „Mamma Mia!“-Besetzung war, stieß er 2019 erneut am Theater des Westens in Berlin zur Produktion – und war seitdem in allen männlichen Hauptrollen Sam, Harry und Bill zu sehen.
Seit Jahren kann man ihn auch in der bekannten Berliner Formation der „Comedian Harmonists Today“ erleben.
2021/2022 war er in Stefan Hubers Inszenierung der Geschwister-Pfister-Version von Johann Strauss‘ „Die Fledermaus“ als Frank am Bernhard Theater Zürich engagiert.
Franz Frickel lebt in Berlin.
Heiko Lippmann
Bereits bei seinem ersten Engagement an den Bühnen der Stadt Gera leitete er zahlreiche Musiktheateraufführungen, fühlte sich jedoch damals schon besonders dem Genre Musical verpflichtet (u. a. „My Fair Lady“, „Little Shop of Horrors“, „Non(n)sense“). Er war als Dirigent und Musical Director für „Das Phantom der Oper“ (Hamburg), Disney’s „Der Glöckner von Notre Da-me“ (Berlin), „Cats“ (u. a. Düsseldorf, Basel, München) und „Aida – Das Musical“ (u. a. Berlin, Bregenz, München) tätig. Gastengagements führten ihn u. a. an das Altonaer Theater Hamburg, die Musikalische Komödie Leipzig, die Neuköllner Oper Berlin, das Theater Altenburg-Gera („West Side Story“), die Landesbühne Niedersachsen in Hannover, das Opernhaus Chemnitz („Little Shop of Horrors“, „Aida – Das Musical“) und seit 2013 regelmäßig an das Theater Heilbronn („Das Apartment“, „Spring Awakening“, „Rocky Horror Show“, „Dreigroschenoper“.). Am Theater für Niedersachsen in Hildesheim war Heiko Lippmann als Musikalischer Leiter für Musicals wie „A New Brain“ und „Crazy For You“ beschäftig.
Open-Air-Produktionen in den Herrenhäuser Gärten in Hannover und bei den Luisenburg-Festspielen Wunsiedel gehören ebenfalls zu seinen umfangreichen Arbeiten. Als langjähriger Musikalischer Leiter der Gandersheimer Domfestspiele war er u. a. für „AIDA – Das Musical“, „Chess“, „Cabaret“ und „Evita“ verantwortlich. Für dieses populäre Festival schrieb er auch gemeinsam mit Intendant Christian Doll die Revue „B(l)ondgirl Undercover“ sowie die Musik für die erfolgreichen Uraufführungen der Musicals „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ nach dem gleichnamigen Bestseller von Jan Weiler, „Gefährliche Liebschaften“ sowie „Highway To Hellas“ nach dem Buch von Moses Wolff und Arnd Schimkat. Seit Sommer 2017 ist er als Musikalischer Leiter der Freilichtspiele Schwäbisch Hall tätig, wo er u. a. die musikalische Leitung für „Das Spiel von Liebe und Zufall“, „Der kleine Horrorladen“, „Sister Act“, „AIDA – Das Musical“ von Elton John und Tim Rice sowie die 20er-Jahre-Revue „In der Bar zum Krokodil“, die er zusammen mit Intendant Christian Doll entwickelte, innehatte. 2022/2023 kam unter seiner musikalischen Leitung das Musical „High Society“ am Theater Heilbronn zur Premiere.
Auch als Arrangeur hat Lippmann sich im Laufe der Zeit einen Namen gemacht, z. B. für Theater und Orchester in Bremen („Kiss Me, Kate“) Chemnitz („Falco Meets Amadeus“, „Die Csárdásfürstin“), Gera, Leipzig und Flensburg.
Heiko Lippmann war Musikalischer Leiter von zwei preisgekrönten EURO-STUDIO-Landgraf Produktionen: der Uraufführung des Musicals „Moonlight Serenade – Die Glenn Miller Story“ (INTHEGA Musik Theater Crossover-Preis 2006) und „Hello, Dolly!“ (INTHEGA-Musiktheaterpreis 2008). Darüber hinaus übernahm er die Musikalische Leitung der aufwendigen EURO-STUDIO-Landgraf-Musicalproduktionen „Jekyll & Hyde“, „Eine Weihnachtsgeschichte“, „Ein Mann geht durch die Wand“, „Sunset Boulevard“, „Kiss me, Kate“, „Hairspray“, „Die Brücken am Fluss“, „Ein Amerikaner in Paris“ und „Der Mann von La Mancha“.
Künstlerwebseite:
https://landgraf.de/Veranstalter: Kulturhalle Remchingen
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Die Kulturhalle öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn!