In diesem Familientherapie-Symposium werden wir verschiedene Bereiche
der Familientherapie für Ärzt*innen und Therapeut*innen sowie fachlich
Interessierte aus vielen Blickwinkeln beleuchten. Mit Hilfe von
Vorträgen, zahlreichen Workshops und Raum für Austausch wollen wir
Impulse für individuelle Ansätze geben und ein fachlich fundiertes und
praxisorientiertes Bild der multimodalen und integrativen
therapeutischen Möglichkeiten entstehen lassen.
Die seelische Gesundheit von Eltern, ihren Kindern und Jugendlichen ist kostbar. Die gegenwärtigen sozialen und familiären Herausforderungen strapazieren die psychische Belastungsfähigkeit der Familienmitglieder oft so lange und unerkannt, bis der Kollaps eintritt. Die Familien bleiben häufig zu lange auf sich gestellt, weil ihre Nöte übersehen werden und ohne ausreichende Unterstützung bleiben.
Das Aufzeigen
von Perspektiven in der Behandlung von Familien in der Familientherapie
ist das Anliegen unseres Symposiums. Gezielte Prävention und Behandlung
schafft Möglichkeiten, um die psychischen Belastungen in Familien
dauerhaft zu verringern. Eine Verbesserung der Situation kann durch die
Vermittlung vielfältiger Kompetenzen in der Therapie gesteigert werden.
Wir
möchten Ihnen ein breites Spektrum an Möglichkeiten aufzeigen, um
ausgebildeten Fachkräften weitere Therapiekonzepte und neue Ansätze für
die Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Eltern zur Verfügung zu
stellen. Die Entfaltung und der Ausbau der eigenen therapeutischen
Befähigungen soll zu lebendigem Wissen für die Behandlung von Familien
werden.
In diesem Familientherapie-Symposium werden wir
verschiedene Bereiche der Familientherapie für Ärzt*innen und
Therapeut*innen sowie fachlich Interessierte aus vielen Blickwinkeln
beleuchten. Mit Hilfe von Vorträgen, zahlreichen Workshops und Raum für
Austausch wollen wir Impulse für individuelle Ansätze geben und ein
fachlich fundiertes und praxisorientiertes Bild der multimodalen und
integrativen therapeutischen Möglichkeiten entstehen lassen.
Dr. Hans-Peter Selmaier, Chefarzt der Fachklinik Heiligenfeld Bad Kissingen
Dr. Petra Kingsbury, Klinikleitende Psychologin der Heiligenfeld Klinik Waldmünchen
Ablauf
Freitag, 09.04.2021
10:00 Uhr Begrüßung
10:15 Uhr Vortrag 1: „Vom Glücklich sein in Familien. Bindung und Beziehung in der stationären Familientherapie“
Referentin: Dr. Petra Kingsbury
10:55 Uhr Vortrag 2: "Gesundheitspolitik für Familien"
Referentin: Sabine Dittmar, MdB und gesundheitspolitische Sprecherin
11:35 Uhr Speakers‘ Corner
11:50 Uhr Kaffeepause
12:10 Uhr Vortrag 3: „Angst und Sicherheit“-Hypnosystemische Methoden im inter- und intrapsychischen Systemen von Familien und Einzelnen
Referentin: Susy Signer-Fischer
12:50 Uhr Speakers‘ Corner
13:00 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Vorstellung der Workshops
15:00 Uhr Workshop 1: „Digitaler Stress bei Kindern und Jugendlichen“
Referentin: Tamara Scholze
Workshop 2: „Nur noch Stress? - Wider dem Familien-Burnout“
Referentin: Eva Tillmetz
Workshop 3: „Multifamilientherapie“
Referent: Thomas Kurzhals
Workshop 4: „Angst und Sicherheit“ Hypnosystemische Methoden mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Referentin: Susy Signer-Fischer
Workshop 5: „Mentalisieren mit Kindern und Jugendlichen“
Referent: Dr. Hans-Peter Selmaier
16:15 Uhr Kaffeepause
16:45 Uhr Workshops (wie 15:00 - 16:15 Uhr)
19:30 Uhr Konzert: Herzraum (mit Jessica Tannhäuser-Wagner und Clara Schwiek)
21:00 Uhr Ende
Samstag, 10.04.2021
08:00 Uhr Meditation
09:00 Uhr Vortrag 4: "Was ist schon normal? Familiäre Subkulturen im 21. Jahrhundert? Von Stief-, Patchwork-, Kleeblatt-, Regenbogen, - und anderen Familien“
Referentin: Dr. Beate Leinberger
09:45 Uhr Speakers‘ Corner
10:00 Uhr Vortrag 5: „Niemand ist alleine krank“– von der Pathogenese zur Salutogenese“
Referentin: Dr. Friederike Burkhardt-Staudigel
10:45 Uhr Speakers‘ Corner
11:00 Uhr Kaffeepause
11:15 Uhr Vorstellung der Workshops
11:45 Uhr Workshop 6: „Vom Mythos der harmonischen Familie“ Streit hält lebendig!“
Referentin: Dr. Beate Leinberger
Workshop 7: „Wutkraft zeigen- Bindung stärken“
Referentin: Cettina Franchella
Workshop 8: „Märchenspiel in der Familientherapie“
Referentin: Marina Roschankowa
Workshop 9: „Klang-Körper-Stimme“
Referentin: Verena Lutz
Workshop 10: „Multifamilientherapie in der Praxis“
Referenten: Doris Gschwendtner und Jochen Bormann
13:00 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr Workshops (wie 11:45 – 13:00 Uhr)
15:30 Uhr Abschlussritual
Referent: Dr. Hans-Peter Selmaier
16:00 Uhr Ende
Vortrag 1: Vom Glücklich sein in Familien Bindung und Beziehung in der stationären Fmilientherapie
Viele
Familien haben den Wunsch glücklich zu sein. Für einige Familien ist
dies ein weit entferntes Ziel, von dem sie sich zunehmend entfernen. Am
Beispiel der stationären Familientherapie in der Heiligenfeld Klinik
Waldmünchen wird gezeigt, was das Glücklich sein in Familien
unterstützt. Der Vortrag wirft einen Blick auf das therapeutische
Konzept der Klinik und gibt Einblick in die Arbeit mit Familien. Im
Mittelpunkt steht die Verbesserung der Bindungsqualität, die im Kontext
der Multifamilientherapie stattfindet.
Vortrag 2: Gesundheitspolitik für Familien
Vortrag 3: Angst und Sicherheit - Hypnosystemische Methoden im inter- und intrapsychischen Systemen von Familien und Einzelnen
Angst
ist ein Bestandteil unseres Lebens und wenn sie in irgendeiner Form
überhandnimmt, kann sie einschränkend oder gar gefährlich werden. Angst
und Ängste haben meist sowohl auf individueller, intrapsychischer und
auf systemischer Ebene eine Bedeutung, wie beispielsweise mehr Zuwendung
zu bekommen, jemanden schonen, sich mit sich nicht auseinander zu
setzen. In der Behandlung kann sowohl auf die Themen, die hinter der
Bedeutung stehen, eingegangen werden als auch auf einen gesunderen
Umgang mit der Angst erarbeitet werden. Im Vortrag werden
hypnosystemische Methoden vorgestellt, wie mit Kindern, Jugendlichen und
ihren Familien gearbeitet werden kann.
Vortrag
4: Was ist schon normal? Familiäre Subkulturen im 21. Jhdt. Von Stief-,
Patchwork-, Kleeblatt-, Regenbogen,- und anderen Familien
Familien
sind heute vielfältig, bunt und lassen sich oftmals nicht mehr in
traditionelle Denk- und Rollenmuster einordnen. In den letzten 10 bis 20
Jahren hat sich diesbezüglich viel verändert, manches ist aber auch
gleichgeblieben und erscheint lediglich in neuem Gewand.
Patchwork-Familien gab es beispielsweise schon immer, nur nicht unter
diesem Namen. Eher neu sind Regenbogenfamilien, die oftmals um
gesellschaftliche Anerkennung ringen. Auch haben wir den Wandel vom
Großfamilienleben hin zum Alleinerziehenden-Modell vollzogen. Familien
stehen heute, egal in welcher Konstellation, vor enormen
Herausforderungen. Es stellt sich die Frage, ob unser
Gesellschaftssystem mit seinen Angeboten, Anforderungen, Institutionen
und Infrastrukturen noch passend ist zu familiären Subkulturen des 21.
Jahrhunderts (Bertelsmann-Stiftung, 2020).
Vortrag 5: Niemand ist alleine krank– von der Pathogenese zur Salutogenese
In
der Familientherapie wird der Patient als Teil eines funktionalen oder
dysfunktionalen Systems betrachtet. Durch Interventionen gibt es die
Möglichkeit, die Verbindungen der Familienmitglieder untereinander, die
sich oft über Generationen manifestiert haben, wieder in ein stabiles
Gleichgewicht zu bringen. So können dauerhafte Stressfaktoren durch
krankmachende Beziehungen wieder in Stabile und Unterstützende überführt
werden. Durch Veränderung des komplexen Systems „Familie“ kann auch der
Einzelne gesundwerden.
Workshop 1: Digitaler Stress bei Kindern und JugendlichenInnerhalb
des Workshops wird ein Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse zu
digitalem Stress bei Kindern und Jugendlichen gegeben. Dabei sollen
zuerst die Fragen beantwortet werden, was digitaler Stress ist und wie
er entsteht. Im Rahmen des Workshops erarbeiten die Teilnehmer diese
Aspekte. Im Anschluss werden die Ergebnisse auf Kinder und Jugendliche
übertragen. Welche Parallelen gibt es von digitalem Stress bei
Erwachsenen und Kindern und Jugendlichen? Was bedeutet dies für das
Familienleben?
Workshop 2: Nur noch Stress? - Wider dem Familien-Burnout
Zeit- und Beziehungsmanagement verhandeln mit FIB - FAMILIE IN BALANCE
Zunehmend
mehr Eltern leiden unter chronischer Erschöpfung. Gehetzt von
fordernder, oft doppelter Berufstätigkeit müssen persönliche,
partnerschaftliche und familiäre Bedürfnisse wiederholt verhandelt
werden. Komplexe Beziehungskonstellationen erfordern hohe kommunikative
und kooperative Kompetenzen. Dieser Workshop vermittelt die Grundlagen
des systemischen Ansatz „Regensburger Familienentwicklungsmodell“ und
seiner Umsetzung im Familienentwicklungsspiel FIB –FAMILIE IN
BALANCE. Mit diesem variantenreich einsetzbaren Planspiel erhalten
TherapeutInnen / Berater*innen ein Instrument an die Hand, mit dem sie
die elterliche Zusammenarbeit und damit das Erleben von
Selbstwirksamkeit der Klient*innen gezielt fördern können.
Workshop 3: Multifamilientherapie
Multifamilientherapie
ist eine Gruppentherapie mit mehreren Familien, die
gruppentherapeutische Ansätze mit Methoden der systemischen
Familientherapie verbindet. Seit ca. 15 Jahren findet sie auch in
Deutschland zunehmend Verbreitung und kommt in verschiedenen klinischen
Anwendungsfeldern zum Einsatz, aber auch in Einrichtungen der
Jugendhilfe und als Familienklassenzimmer an Schulen. Der Vortrag gibt
Einblick in diese spannende Arbeitsweise und stellt die grundlegenden
Prinzipien, Wirkungsweisen und Methoden vor.
Workshop 4: Angst und Sicherheit - Hypnosystemische Methoden mit Kindern, Jugendlichen
und Erwachsenen
Angst
ist ein Bestandteil unseres Lebens. In der Beratung und Psychotherapie
geht es nicht darum, die Angst einfach weg zu therapieren. Oft hat die
Angst wie die meisten Symptome auch eine relevante Bedeutung oder
Funktion im intrapsychischen und interpsychischen System. Je nach den
Themen, die dahinterstehen wird in der Therapie inter- und
intrasystemisch an Themen wie Selbstbild, Selbstvertrauen,
Selbstverantwortung gearbeitet. Zu viel Angst bzw. Panik kann dazu
führen, dass Situationen, Erfahrungen vermieden werden, so dass zu wenig
Neues erlernt wird. Gerade auch im Zusammenhang mit
psychotraumatisierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist es
besonders wichtig, dass die Betroffenen einen Weg finden zu mehr
Sicherheit.
Es werden hypnosystemischen Methoden vorgestellt und
erarbeitet. Das Ziel ist es, dass Sie Ihre methodische Zugangsweise um
einige einfach anwendbare Instrumente aus der Hypnosetherapie erweitern
können. Im Workshop werden hypnosystemische Methoden an Hand von
Demonstrationen, Filmbeispielen und Gruppentrancen vorgestellt und
erarbeitet, auf welche Weise Angst besser kontrolliert und die
Sicherheit erhöht werden kann.
Workshop 5: Mentalisieren mit Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche mit ungünstigen Vorerfahrungen, Vernachlässigung und jeglicher Form von Misshandlung, können nur schlecht mentalisieren. Unvorbereitet sind sie später anfällig für weitere Traumatisierungen. Mentalisierungsbasierte Psychotherapien mit ihnen und ihren Familien sowie frühzeitige niederschwellige Angebote stellen unter Förderung der Mentalisierung eine Hilfe dar zur Entwicklung von Selbstwirksamkeit und Beziehungsfähigkeit. Sie können also korrigieren, was bisher unterblieben war.
Workshop 6: Vom Mythos der harmonischen Familie - Streit hält lebendig!
„Wo Menschen sich vergessen,
Die Wege verlassen,
Und neu beginnen,
Ganz neu,
Da
berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.“ (Thomas
Laubach, 1989) Oder kennen Sie auch den Spruch „Nach einem reinigenden
Gewitterregen folgt Sonnenschein“? Überall, wo sich mehr als ein Mensch
im sozialen Kontext aufhält, stoßen unterschiedliche Ansichten,
Bedürfnisse und Wünsche aufeinander. Vor allem in familiären
Beziehungsstrukturen erleben wir dies sehr dicht und es kommt
unweigerlich zu Konflikten. Das ist auch gut so und normal. Lebendige
Auseinandersetzungen führen zu Weiterentwicklung und Wachstum.
Konstruktiver Streit bereinigt nicht nur die Paarbeziehung, er
unterstützt auch unsere Kinder darin, sich für eigene Belange einsetzen
zu können, andere Ansichten zu respektieren und konstruktive
Diskussionen als bereichernd erleben zu können. Doch wie funktioniert
„produktiver Streit“? Wie können Familien mit Konflikten zielführend und
„verletzungsfrei“ umgehen? Darüber sprechen wir in diesem Workshop und
erfahren, wie sich „Himmel und Erde wieder neu berühren“ können
Workshop 7: Wutkraft zeigen- Bindung stärken
Wie
kann Wut konstruktiv zwischen Eltern und Kindern gezeigt werden? Was
hat das mit Bindung zu tun? Welche Bedeutung hat dieses Gefühl überhaupt
im familiären Kontext? Theoretisches und praktisches Erkunden dieser
Fragen steht im Vordergrund dieses Workshops, basierend auf den
Erfahrungen der Eltern- Kind – Bindungstherapie des Walmünchner
Therapiekonzeptes.
Workshop 8: Märchenspiel in der Familientherapie
Das
Märchen führt uns ein in eine Welt wunderbarer Begebenheiten und
erzählt uns doch vom Menschsein, von unseren Ängsten und Wünschen. Im
Spiegel der Märchenfiguren werden die eigenen Lebensthemen,
Familienkonstellationen und Bindungserfahrungen sicht- und erlebbar. Im
darstellenden Spiel des Märchens können heilsame Reifungsprozesse in
Gang gesetzt werden.
Der Workshop bietet praxisbezogene Eindrücke in
die Märchenarbeit als erlebnisorientierte, schöpferische Methode. Das
spezifische Vorgehen wird in praktischen Einheiten demonstriert.
Workshop 9: Klang-Körper-Stimme
Kreativer Musikworkshop
Mit
Klang – Körper – Stimme lädt Verena Lutz sie zu einem musikalischen
Workshop ein. Erleben Sie die Kraft und den Genuss von Musik beim
gemeinsamen Singen, Musizieren und Improvisieren. Das spielerische
Erforschen der Stimme und des Körpers ermöglicht die Erfahrung neuer
Welten und Klänge. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Workshop 10: Multifamilientherapie in der Praxis
Multifamilientherapie
(MFT) ist eine hocheffiziente Methode der Arbeit mit Familien, in der
handlungsorientierte, familientherapeutische Interventionen im
Gruppenkontext zusammenwirken. Den Ausgangspunkt der Methode bildet die
Grundannahme, dass Familien die Kompetenz haben, ihre Problematiken
untereinander selber zu lösen. Die Rolle des Therapeuten ist dabei, die
Familien miteinander in Kontakt zu bringen und beim Entdecken neuer
Lösungsstrategien zu begleiten.
Fortbildungspunkte: Werden bei der Bayerischen Landesärztekammer beantragt.
Kursleitung:
Dr. Hans-Peter Selmaier, Dr. Petra Kingsbury
Die Dauerausstellung zu Leben und Werk Erich Maria Remarques bietet an Hand von zahlreichen Photographien, Dokumenten und Handschriften einen detaillierten Blick in das Leben, das Werk und das Denken des berühmten Schriftstellers. Die Ausstellung ist durchgängig deutsch/englisch gehalten.
In sieben Abschnitten zur Jugend in Osnabrück (1898–1921), den Hannoveraner und Berliner Jahren (1922–1928), zur Diskussion um Im Westen nichts Neues (1928–1930), dem Exil in Europa (1931–1939) und den USA (1939–1948), dem politischen Werk der 50er Jahre sowie zu den 60er Jahren bis zum Tod am 25. September 1970 in Locarno versucht die Ausstellung, die Brüche, Widersprüche und Kontroversen im Leben Remarques zu verdeutlichen und ihre Produktivität für das Werk hervorzuheben. Die zahlreichen auch psychischen Konflikte Remarques werden veranschaulicht und so versucht, den scheinbaren Widerspruch zwischen dem »Lebemann« und dem »militanten Pazifisten« aufzulösen sowie einen Einblick in seine Bekanntschaften, Freundschaften und Ehen zu geben. Zahlreiche Originale wie die Totenmaske oder der Originalschreibtisch Remarques ergänzen die Präsentation.
Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bildet die weltweite, zumeist sehr kontroverse Rezeption der Werke Remarques, die in mindestens 60 Sprachen übersetzt wurden und bis heute weltweit ein Millionenpublikum finden.
Über einen Informationsterminal wird den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit gegeben, sich vertiefend über einzelne Fragestellungen zu Leben und Werk zu informieren. Ein weiterer Terminal bietet den Zugriff auf mehr als 2.000 Photographien zu allen Lebensabschnitten Remarques, zu den Lebensorten und Kontaktpersonen sowie zu den Verfilmungen seiner Werke.
Die Ausstellung kann dienstags bis freitags von 10 – 13 Uhr und von 15 – 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 – 17 Uhr kostenlos besucht werden. Führungen für Schulklassen und sonstige Interessengruppen werden auf Wunsch auch außerhalb der allgemeinen Öffnungszeitungen durchgeführt. Führungen können bei Herrn Martin Siemsen (siemsen.m@osnabrueck.de) unter Telefon 0541/323-2109 oder Fax 0541/323-4355 angemeldet werden.
In einem Shop stehen Materialien zu Remarques Leben und Werk zum Verkauf.
Neue kolonialgeschichtliche Dauerausstellung
Exotische Exponate aus den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika, China und der Südsee entführen die Besucher in die Zeit von 1885 bis 1914.
Die Geschichte der deutschen Kolonien in Afrika, China und der Südsee wird in der neuen Dauerausstellung detailreich dargestellt und kritisch beleuchtet. Dabei schöpft das Museum aus seinem großen ethnografischen Bestand, den Museumsgründer Carl Frowin Mayer zwischen 1894 und 1917 anlegte.
Wie wurde das Thema „Kolonien“ in Offenburg diskutiert und welche Verbindungen zu den fernen Besitzungen gab es? Wer schenkte dem Museum Objekte aus den deutschen „Schutzgebieten“ und wie kam es dazu? Welches Bild der Kolonien und vor allem der Menschen in den Kolonien wurde im Offenburger Museum gezeichnet? Dass die Folgen der Kolonialzeit bis heute unübersehbar sind, zeigen Sammlungen von Großwildjägern, Missionaren, Entwicklungshelfern und Reisenden aus Offenburg und Umgebung aus der Zeit von 1918 bis heute.
Auch die Sammlung Cron mit ihren Großwild-Präparaten aus Afrika und Asien wird im kolonialgeschichtlichen Zusammenhang neu präsentiert. Das berühmte „hornlose Nashorn“ hängt wieder am ursprünglichen Ort und verweist auf aktuelle Entwicklungen, die sowohl mit der Kolonialgeschichte als auch mit der Globalisierung in Zusammenhang stehen. Neben kolonialgeschichtlichen Fragestellungen werden auch aktuelle Probleme wie Großwildjagd, wirtschaftliche Abhängigkeiten und Rassismus angesprochen.
Die Künstlerin Angelika Nain hat mit ihrer Druck-Serie "Immer noch..." (die Originale sind in einem separaten Raum zu sehen) einen ganz persönlichen Zugang zum Thema geschaffen. Sie setzt die Schattenseiten unseres Weltwirtschaftssystems ins Bild und zeigt die Folgen des Exports von Abfällen und Waffen in Entwicklungsländer: Zerstörung und Flucht.
Wir werden an Technik, Stil und Philosophie des Modern Dance und
Zeitgenössischen Tanz arbeiten. Der Tanz Unterricht bei Tanz Yoga
Frankfurt in Frankfurt am Main beeinhaltet Elemente aus dem Modernen Tanz, Zeitgenössischen Tanz, Contemporary Dance, Jazz Dance, Jazz Tanz
sowie dem Klassischen Ballett, Tanzimprovisation und Dehnübungen.
Die Yoga Stunden sind in ihrer Asana Praxis energiegeladen und
körperlich herausfordernd - sowie durch das Studium der Philosophie, der
Atemübungen, Meditation und singen - unheimlich betörend und
entspannend.
Der Yoga Unterricht wird mit Musik aus den verschiedensten Musikrichtungen begleitet und untermalt.
https://tanz-yoga-frankfurt.de/
Weit weg oder ganz nah? Die Ausstellung erzählt von den vielschichtigen Verbindungen zwischen Stuttgart, Deutschland und Afghanistan. Sie zeigt historische Objekte, vorislamische und islamische Kunstwerke ebenso wie alltägliche, doch bedeutsame Gegenstände.
Sie wurde vom Linden-Museum gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Entangled: Stuttgart – Afghanistan entwickelt. Hier beteiligen sich seit 2019 Menschen aus der Region Stuttgart, viele davon mit internationaler, auch Afghanistan-bezogener Geschichte, dazu Partner*innen aus dem universitären und künstlerischen Bereich. Für die Ausstellung haben sie sich konzeptionell, inhaltlich und teilweise sehr persönlich mit Erinnerungen und Gedanken eingebracht. Durch die Ausstellung ziehen sich immer Bezüge zur Gegenwart – auch bei historischen Themen. Dies geschieht auch durch persönliche und kritische Kommentare oder künstlerische Positionen.
Die Ausstellung beginnt mit Jahrtausende zurückreichenden transkontinentalen Beziehungen zum Gebiet des heutigen Afghanistan und einem Einblick in die Anfänge der deutsch-afghanischen Geschichte vor etwas über 100 Jahren. Ausgehend von den Sammlungen des Linden-Museums zeigt sie Darstellungen des Buddha und großformatige Marmorpaneele aus der Zeit der Ghaznawiden (11./12. Jh.), in Verbindung mit neuen Forschungen und Informationen zur Provenienz. Über Augmented Reality werden sie für die Besucher*innen interaktiv erlebbar.
Einen Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Stuttgarter Badakhshan-Expedition 1962/63, die größte und längste Forschungsreise des Linden-Museums. Sie wird durch Forschung und Beteiligung vieler Akteur*innen zwischen Stuttgart und Afghanistan neu erzählt. Die Ausstellung berichtet auch von Reisen nach Afghanistan und deutschen Familien in Kabul in den 1970er Jahren. In einem weiteren großen Bereich geht es um Dinge und vielfältige Bedeutungen – vor allem im 20. und 21. Jahrhundert – Textilien, Schmuck, Möbel und Geschirr. Die Exponate sind mit Geschichten vom Reisen, teilweise auch von Migration, Krieg und Flucht verbunden und werfen auch politische Fragen auf.
Ausgewählte Werke von Abdul Ghafur Brechna (1907 – 1974) begleiten die dargestellten Themen. Brechna war einer der bedeutendsten Künstler Afghanistans. Sein vielseitiges Schaffen als Maler, Komponist, Dichter und Regisseur beeinflusste die Entwicklung und Erneuerung der Kunst und Kultur Afghanistans im 20. Jahrhundert.
Bücher, Geschichten, Spiele, Musik: Zwei besondere Räume, die „Bibliothek“ und die „Teestube“, laden zum Verweilen, Nachdenken und Mitwirken ein. Ein umfangreiches Programm, das weitere Verbindungen zwischen Stuttgart und Afghanistan aufzeigt und vertieft, begleitet die Ausstellung.
In der Ausstellung sind zahlreiche Objekte aus der Sammlung des Linden-Museums zu sehen. Sie werden durch Exponate aus deutschen und europäischen Museen ergänzt, insbesondere aus Sammlungen, die auf der Grundlage von archäologischen Kooperationen mit Afghanistan nach Europa gelangten.
In ihrer Vielschichtigkeit eröffnet die Ausstellung neue Perspektiven auf die eng verwobenen Beziehungen zwischen Stuttgart, Deutschland und Afghanistan.
Kinderheft
Für Kinder gibt es an der Kasse das kostenfreie Begleitheft Ein Himmel voller Drachen.
Solidarisches Preismodell
Wir möchten möglichst vielen Menschen Zugang zu Kultur ermöglichen. Daher gibt es für die Ausstellung ein solidarisches Preismodell nach dem Motto „pay what you can“:
EUR 20,-/12,-/10,-/1,- (inkl. Mediaguide auf Deutsch, Englisch, Dari, Paschto)
Kinder bis einschl. 12 Jahre frei
Di 10 bis 17 Uhr, Mi 10 bis 20 Uhr, Do bis Sa 10 bis 17 Uhr, So und Feiertage 10 bis 18 Uhr
Eine Ausstellung mit Audio-Rundgang für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren mit ihren Familien
„Flieg mit! Flieg mit!“, ruft Albi, der Alpensegler, der in den Sommermonaten unter dem Dach des Linden-Museums nistet. Auf eurem Rundflug durch die Dauerausstellungen begegnet ihr dem durchsichtigen Känguru, hört von einem ausgestorbenen Vogel, lernt den Kraken Toko kennen und könnt der Unterhaltung mit Seraa, dem Elefanten, lauschen. Ob auf Bildern oder Kleidung, gemacht aus Holz, Keramik und Stein – die Tiere und ihre Darstellungen berichten vom Zusammenleben der Menschen und Tiere. Nicht immer ist dieses Verhältnis einfach. Einerseits werden viele Tiere bewundert, verehrt und als Gefährten oder Haus- und Nutztiere geschätzt, andererseits werden ihre Lebensräume aber auch zerstört und sie werden gejagt oder vertrieben.
In der Ausstellung erweckt die Illustratorin Promina Shrestha die Tiere auf den Objekten durch ihre Bilder zum Leben. Auf der Hör- und Stempelrallye findet ihr gemeinsam mit Albi heraus, was die Tiere zu erzählen haben, löst Rätsel und sammelt Stempel.
Eintritt: EUR 4,-/3,- / bis 18 Jahre frei
Im Rahmen des Projekts Taking Care, kofinanziert durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union
Di bis Sa von 10 bis 17 Uhr, So und Feiertage von 10 bis 18 Uhr