GASTSPIEL Irmgard Knef Solo for one - Musical Comedy - Ein Lied kann eine Krücke sein -
90 Jahre und kein bisschen leise... Irmgard Knef, Alterspräsidentin des deutschen Kabarett-Chanson feiert in ihrem neuen, mittlerweile 8. Solo-Programm das Leben und die Liebe. Wenn auch ein wenig gebrechlich, präsentiert sie doch mit ungebrochenem Kampfgeist neue Geschichten, neue Chansons und bekannte Songs, die man so noch nicht gehört hat.
Dankbar noch Mumm in den Knochen zu haben, statt Honig im Kopf, bietet die witzig - skurrile Entertainerin dem Alter die Stirn und dem Publikum kurzweilige Unterhaltung. Diese Frau lässt sich nicht in die Suppe spucken - erst recht nicht, wenn man sowieso bald den Löffel abgeben muss.
Die hoffnungslose Optimistin lässt am Spätabend ihres Lebens noch mal die Korken knallen - eine satirische Ode an die Vitalität einer unverwüstlichen Berlinerin und wie immer auch eine stilistisch-musikalische Hommage, bzw. „Oma“-ge an die Schwester mit dem großen Namen.
Schwarzhumorig und schnodderig, ausgestattet mit Bonmots und Wortwitz bis hin zum gehobenen Kalauer, schiesst sie immer wieder aus der etwas steif gewordenen, aber immer noch echten Hüfte. Kabarettistische Zukunftsprognosen, Bestandsaufnahmen der Gegenwart in Bezug auf Politik und Karriere fehlen da ebenso wenig wie humoristische Vergangenheitsbewältigung in Sachen Männer, getreu dem Motto „Lieber in seinem Longdrink rühren und an vergangene Affären denken, als im Trüben zu fischen und an jeder Sache ́n Haken zu finden“.
Für die plausible Präsentation in Wort, Bild und Ton der erfundenen knefschen Blutsverwandten Irmgard Knef, zeichnet wie immer der singende und schauspielernde Wahl-Berliner Ulrich Michael Heissig verantwortlich.
PRESSESTIMMEN:
„Wie sich diese Irmgard, tattrig zwar, doch mit Feuer in den Augen, aus dem Sofa stemmt, wie die Stimme knarzt und schleppt, als würde sie einen Sack aus Wörtern hinter sich herziehen und dabei die Vokale übers Pflaster holpern lassen: große Kunst!
Irmgard Knef ist längst eine Figur eigenen Rechts. Und hält die Erinnerung an Hildegard, die mit den Jahren im Nebel verschwindet, am Leben. Wir freuen uns auf den Hundertsten. Mindestens.” Udo Badelt, Der TAGESSPIEGEL, 23.01.2016
„Den Knef-Hit „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ hat Irmgard Knef alias Heissig auch
im Jubiläumsprogramm zum 90. Geburtstag dabei, wieder mit neuem Text versehen. Denn auch ein abgebrühter Bühnengaul wie Irmgard stellt sich letzte Fragen: „Mit 90 sag ich Euch leis’, ich weiß: Es bleibt nichts beim Alten, ich hab viele Falten, lang wird’s nicht mehr halten, bald werd’ ich erkalten – was gibt’s zum Schlussapplaus?“ Na, in dem Fall ganz sicher: rote Rosen.” Friedhelm Teicke, zitty - Berlin, 19.01.2016