Ich, Antonin Artaud - Le Mômo (UA) | Nach Texten von Antonin Artaud - ab 16:30 Uhr Rahmenprogramm: Kunstparcours, Workshop - Lachyoga, Performance - Hymnen an die Nacht
02.09.2023
/ 18:30 Uhr
Mülheim an der Ruhr
, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark
„Er war von einer Art Raserei besessen, die keine menschliche
Institution verschonte“, schreibt André Breton über
Antonin Artaud – und verkennt den zum Mythos gewordenen
französische Dichter und Theaterkünstler dabei
gleichermaßen: Artaud ist ein nervös Fühlender, der sich
zwar gegen gesellschaftliche Normen auflehnt, dabei aber
einen Weg poetischer Unbeugsamkeit geht – auf der Suche
nach absoluter Einheit. Dieser Weg führt ihn auch zu den
Tarahumaras, einem indigenen Stamm in Mexiko, bei dem
er diese Einheit erstmals findet. Dem visionären Theatermenschen,
aber auch dem Opfer zweifelhafter psychiatrischer
Behandlungen ist dieser Abend gewidmet. Gegen
seine eigene Pathologisierung, aber auch gegen eine Welt,
die Regeln definiert und durchsetzt, kämpft Artaud zeit
seines Lebens an: „Ich bin ein Fanatiker, kein Verrückter.“
Ein Provokateur und Störenfried, „le mômo“ – wie er
sich selbst bezeichnet: Das närrische Kind, das den engen
Konventionen widerspricht und das sich instinktiv auflehnt
in grenzenloser Hingabe des eigenen Ich. Roberto
Ciulli nähert sich in einer intimen Arbeit diesem radikalen
Geist, der in seiner großen Sensibilität vor allem ein
kompromissloser Suchender nach einer anderen Realität
war: Einer Realität, in der Einheit, Reinheit und Hingabe
verschmelzen.