Das Polnische Institut Düsseldorf, die Polnische Nationalbibliothek in Warschau und die Stiftung Haus der Geschichte in Bonn laden zur Präsentation von Paweł Bownik „Die Urne“ ein. Die Veranstaltung beginnt anlässlich des Ausbruchs des Warschauer Aufstands vor 80 Jahren, am 1. August 2024 im Haus der Geschichte.
1. August bis 1. Dezember 2024
Lounge, Haus der Geschichte Bonn, Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn
Bei Paweł Bowniks Werk handelt es sich um eine großformatige Fotografie einer Urne, die die Asche von Büchern aus der in Brand gesetzten Krasiński-Bibliothek in Warschau enthält. Deutsche Besatzungstruppen zerstörten diese Bibliothek – ebenso wie viele andere kulturelle Einrichtungen – nach der Kapitulation des Warschauer Aufstands im Oktober 1944. Die Urne befindet sich heute in einer Glasvitrine in einem Saal des wiederaufgebauten Palais Krasiński in Warschau, einer Zweigstelle der Polnischen Nationalbibliothek. Die Überreste lassen sich nicht eindeutig zuordnen. Dadurch ist die Urne ein symbolisches Denkmal für alle im Krieg zerstörten Bücher, Archive und Sammlungen.
Bewegungen und Erschütterungen tragen dazu bei, dass die Urne und ihr Inhalt langsam verfallen. In der Fotografie hält Bownik den Zustand dieses ephemeren Denkmals fest und schützt es symbolisch vor weiterem Verfall. Die Urne und ihr Inhalt werden als Fotografie zu einem neuen, dauerhafteren Objekt.
Die Präsentation wird von einem 3-minütigen Film mit Statements von Dr. Tomasz Makowski, Direktor der Nationalbibliothek in Warschau, und dem Künstler Paweł Bownik begleitet.
Am 28. November 2024 um 18.00 Uhr finden ein Künstlergespräch mit Paweł Bownik und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Erinnerungskultur 80 Jahre später“ statt. Es diskutieren Dr. Jacek Kordel, Leiter des Bibliotheken- und Lesegeschichtlichen Labors der Polnischen Nationalbibliothek, Warschau, Prof. Dr. Anke Hilbrenner, Historikerin, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, und Prof. Dr. Katja Makhotina, Historikerin, Göttingen/Bonn. Dr. Magdalena Gebala vom Deutschen Kulturforum östliches Europa moderiert die Veranstaltung, die Teil des Begleitprogramms zur Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“ ist.
Präsentation in der Lounge: 1. August bis 1. Dezember 2024, www.hdg.de
Öffnungszeiten: Di–Fr 9–17 Uhr; Sa, So, Feiertage 10–18 Uhr
Siehe www.hdg.de