Vierundsiebzig - Ronya Othmann
Mittwoch, 15.05.2024 um 19:30 Uhr
Vierundsiebzig - Ronya Othmann
Mittwoch, 15.05.2024
um 19:30 Uhr
Literaturhaus Stuttgart
Breitscheidstr. 4
70174 Stuttgart
Lesung und Gespräch
»Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.« So beschreibt Ronya Othmann den Vorgang des Erzählens, mit dem sie eine Form zu finden sucht für den Genozid an der êzîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS. Zuletzt war sie im Dezember 2023 zu Gast in Stuttgart, zusammen mit zwei jungen êzîdischen Autor:innen, die zu den 1.000 Frauen und Kindern gehörten, die 2015 über ein Sonderkontingent nach Baden-Württemberg kommen konnten. »Vierundsiebzig«, Othmanns neuer Roman, ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten: in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht ihr darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verbinden, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland. Entstanden ist ein Text von großer Dichte, Klarheit und Härte. Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie viele Male ausgezeichnet. Für »Die Sommer«, ihren ersten Roman, bekam sie u.a. den Mara-Cassens-Preis zugesprochen, und auch für den Lyrikband »die verbrechen« (2021) wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
Eventdaten bereitgestellt von: Reservix
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Ronya Othmann: Vierundsiebzig - Lesung und Gespräch in der Reihe Ins Freie
„Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.“ Ronya Othmann sucht in ihrem Roman „Vierundsiebzig“ (Rowohlt, 2024) Worte für das Unaussprechliche, eine Form, um vom Genozid an der êzîdischen Bevölkerung durch den IS zu erzählen, der als „Ferman 74“ erinnert wird. Ihre Suche führt die Erzählerin an die Tatorte und Frontlinien, zu Überlebenden in Flüchtlingscamps, in Wohnzimmer von Verwandten und in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Hinsehen, zuhören, Zeugnis ablegen. Bilder, Berichte, Erzählungen sammeln. Eine Verbindung herstellen zur eigenen Geschichte, zum Leben in der Diaspora, als Journalistin und Autorin in Deutschland. Ronya Othmanns Sätze sind klar und eindringlich – und stellen sich doch permanent selbst infrage: „Die Sprachlosigkeit liegt noch unter der Sprache, selbst wenn ein Text da ist.“ Über diese eindrückliche Suche nach Wahrheit, Identität und Worten spricht die Autorin mit ihrer Kollegin Ivna Žic.
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Foto: © Paula Winkler
Eine Veranstaltung des Literatursommers 2024 der Baden-Württemberg-Stiftung, http://www.literatursommer.de, mit freundlicher Unterstützung von INTA-Stiftung und Förderkreis Literaturhaus Freiburg e.V.
Mitveranstalter: Amica e.V.
Datum: 16.5.2024, 19:30 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 9/6 Euro
Ins Freie
Literaturhaus
Freiburg im Breisgau
16.05.2024
19:30 Uhr
Tickets
ab 9,00 €